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True Life: Schauspieler «Ich werde mich nie daran gewöhnen, mir selbst zuzusehen»

Gabriel ist Schauspieler. Wir begleiten den 25-Jährigen am Set sowie in der Freizeit – und erfahren, dass der vermeintliche Traumberuf nicht nur schöne Seiten hat.

Wir treffen Gabriel vor einem Drehtag für unsere Webserie «Nr. 47» in Bern. Als wir uns gemeinsam ein paar seiner fertigen Szenen anschauen, wirkt er leicht nervös. «Ich werde mich nie daran gewöhnen, mir selbst zuzusehen. Ich habe immer noch so viel an meinem Schauspiel auszusetzen.»

Auf der Dachterrasse, wo der Dreh heute stattfindet, gibt's einen Fun-Fact: «Wir haben auf allen Dachterrassen hier rundherum schon gedreht, in der Serie ist es aber immer dieselbe. Und niemand merkt's!»

Die Sexszene war überraschend einfach. Die Situation hat sich relativ technisch angefühlt.

Der Dreh läuft wie immer: Gabriel muss spielen, Leistung zeigen. Und zwischendurch immer wieder lange Pausen für Licht- oder Objektivwechsel oder Proben. «Das viele Warten und dann immer wieder Leisten müssen – das zehrt schon an der Energie.» Und die Drehtage sind lang: Heute wird Gabriel noch bis spät in die Nacht spielen müssen.

«True Life»

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Menschen und ihre Geschichten: Das steht im Fokus von «True Life». Egal ob Tänzerin, Autist oder Jägerin – sie alle gewähren dir einen Einblick in ihren Alltag und in ihr Leben.

Die Anstrengung geht aber wohl noch etwas tiefer als bei anderen Jobs. Gabriel erklärt, warum man sich extrem mit sich selbst auseinandersetzen muss: «Damit du eine Rolle authentisch spielen kannst, musst du in einen ähnlichen Zustand kommen wie die Figur. Das geht nur, wenn du nach eigenen Erinnerungen oder Erfahrungen suchst, die vergleichbar sind.»

Um eine Figur authentisch spielen zu können, musst du über eigene Erinnerungen in den gleichen Zustand kommen. Das macht dich ziemlich reflektiert.

Und nicht zuletzt gehört zur Schauspielerei auch viel Selbstdisziplin. Dass man in seiner Freizeit alleine intensiv probt, ist eine Voraussetzung. Und dass man davon leben kann, ist alles andere als selbstverständlich. Gabriel hat letztes Jahr dank seiner Leistung ein Stipendium gewonnen – dieses Jahr hat es nicht gereicht.

Und überhaupt nimmt Gabriel die anstrengenden Seiten gerne in Kauf: Das Schauspiel ist seine Leidenschaft. Und das hat sich schon früh abgezeichnet: «In der Primarschule habe ich beim Weihnachtsspiel den Josef gespielt. Das hat schon damals riesig Spass gemacht.»

Immer bewertet zu werden ist Teil des Jobs. Das ist immer auch eine Kritik an dir persönlich – eine dicke Haut ist angesagt.

Gabriel bei True Talk

Schlafen am Set alle miteinander? Können Schauspieler auf Knopfdruck weinen? Und wie fühlt es sich an, wenn man vor der Kamera mit jemandem rummachen muss? Gabriel spricht über verbreitete Vorurteile:

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