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True Life «Das Schöne am Tanz ist, dass er Sport und Kunst vereint»

Bei «True Life» nimmt dich Astrid mit in ihren Alltag. Die 27-Jährige ist professionelle Balletttänzerin und zeigt, wie sie mit Freundschaften auf Distanz, scheinbar nie endenden Probetagen und der Verletzungsgefahr ihres Berufs umgeht.

Wir treffen Astrid im Staatstheater Darmstadt. Dort probt sie seit zwei Wochen für die Oper «Orlando» Balletteinlagen. Und solche Probetage können ganz schön lang sein: «Mit dem Training und der Probe bin ich sicher den ganzen Tag hier und das sechs Tage die Woche», erzählt die 27-Jährige.

Kommt da nicht die Freizeit zu kurz, wenn man von früh bis spät tanzt und dann auch noch von Projekt zu Projekt tingelt? «Als freischaffende Balletttänzerin ist es für mich manchmal schwierig, soziale Kontakte zu pflegen, da ich immer wieder an anderen Orten bin.» Doch das Herumreisen hat auch seine Vorteile: «Als Tänzer wird man automatisch zum Weltbürger. Für mich zählt, dass ich etwas tun kann, das mich glücklich macht», findet Astrid.

Das Balletttanzen ist eben genau ihr «Happy Place» und das, was sie erfüllt: «Für mich ist es sehr starkes Ausdrucksmittel. Das Schöne am Tanz ist, dass er Sport und Kunst vereint. Das fasziniert mich», schwärmt die 27-jährige Bernerin.

«True Life»

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Menschen und ihre Geschichten: Das steht im Fokus von «True Life». Egal ob Tänzerin, Autist oder Jägerin – sie alle gewähren dir einen Einblick in ihren Alltag und in ihr Leben.

Ballett = Sport, Sport = Verletzungsrisiko

Und wenn wir schon beim Sport sind: Ja, Ballett ist ein Sport! «Man wird ein wenig belächelt, das verstehe ich nicht ganz.» Der physische Anspruch sei genauso da wie bei anderen Sportarten auch. «Beim Ballett komme ich wahrscheinlich sogar auf mehr Trainingseinheiten als bei einem anderen Sport», verteidigt Astrid ihre Leidenschaft.

Aber wer Sport macht, setzt sich auch dem Risiko aus sich zu verletzen. Das kennt auch Astrid. Vor ein paar Monaten klemmte sie sich die Gelenkshaut in der Hüfte ein. «Vor allem Hüfte, Füsse, Knie und auch der Rücken werden sehr beansprucht beim Tanzen.» Abnutzungserscheinungen seien deshalb keine Seltenheit.

Der 27-Jährigen ist bewusst, dass sie nicht für immer professionell tanzen wird: «Die meisten Tänzer hören mit Mitte 30 auf aktiv zu tanzen.» Auch dabei spielen Verletzungen oft eine grosse Rolle. Aus diesem Grund macht Astrid momentan eine Fotografieausbildung. «Ich will mir ein zweites Standbein aufbauen», erklärt sie, «und mit der Fotografie kann ich gewisse Projekte mit anderen kombinieren.»

Astrid bei «True Talk»

Letztes Jahr stellte sich Astrid Vorurteilen gegenüber Balletttänzern und wir haben gelernt: Sie sind weder magersüchtig, noch muss Ballett zwingend altmodisch und langweilig sein…

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