Muriel ist 24 Jahre alt – und bisexuell. Das verstehen nicht immer alle richtig. Denn nur weil man bisexuell ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man offener ist und mehr Spass im Leben hat. Oder dass man automatisch einen Dreier will.
Es ist schwierig, einen Dreier zu haben, denn man ist ja nicht nur mit bisexuellen Menschen zusammen.
Das kann auch mal nerven, denn oft wird ihr ein Dreier angeboten. «Wenn ich mit einer Frau zusammen bin, dann liebe ich diese Frau und möchte ich nicht unbedingt, dass noch ein Mann hinzukommt.»
Diese Konnotation kann auf die Pornoindustrie zurückgeführt werden, denn laut Muriel ist Bisexualität – aufgrund der idealisierten Vorstellung eines Dreiers in Pornos – übersexualisiert. Insbesondere das Bild der Frau: «Pornos entsprechen nun mal nicht der Realität.» Denn auch da können Bisexuelle diskriminiert werden:
In der Community wird uns vorgeworfen, dass wir uns nicht entscheiden können und somit keine richtigen LGBT-Personen sind.
Über das Vorurteil, dass Bisexuelle eher untreu sind, schmettert die 24-Jährige mit Kopfschütteln ab: «Bisexuelle sind genauso wie andere Menschen treu oder untreu.» Treue sei eine persönliche Entscheidung. Seine sexuelle Orientierung könne man hingegen nicht auswählen. «Bisexualität ist somit nicht als Trend, sondern einfach als ganze Sexualität zu verstehen», wünscht sich Muriel.