Körperlich gross zu sein klingt auf Anhieb eigentlich nicht nach etwas, das einem im Leben zum Nachteil gereichen sollte. Wenn man allerdings so gross ist wie David, dann sieht das etwas anders aus.
Kleider kaufen
Ein Problem, welches beispielsweise aus Davids Körpergrösse resultiert, ist der Einkauf von Kleidern. Zumindest in Davids Jugend war dies so: «Als ich 14 Jahre alt war und bereits die gleiche Grösse hatte wie jetzt, mussten wir manchmal bis nach Deutschland fahren, um Kleider für mich zu kaufen», erzählt er. Heute ist der Einkauf von Klamotten einfacher geworden – Internet sei Dank. Allerdings gilt dies nur in Bezug auf «normale» Kleider. «Aber versucht mal, ein Kostüm für die Fasnacht für mich zu kaufen! Keine Chance!»
Durch Türen gehen
Auch mit der schweizerischen 08/15-Architektur hat David seine liebe Mühe. «Türen sind in der Regel zwei Meter hoch – und das reicht natürlich bei Weitem nicht für mich. Den Kopf haue ich mir aber trotzdem selten an, ich hab mich schon lange daran gewöhnt, dass ich mich ständig bücken muss.» Trotzdem – sollte David jemals ein Haus bauen, wird dieses 2.30 hohe Türen haben – und eine Badewanne, in der auch er richtig baden kann.
David, das Denkmal
Sie springen an mir hoch, sie heben mir die Hosenbeine an, um zu sehen, ob ich Stelzen trage und sie fotografieren mich ständig – und das auch noch, ohne vorher zu fragen!
Die grössten Probleme in Davids Leben verursachen allerdings weder Kleider noch Türen, sondern Menschen. Die behandeln ihn nämlich häufig wie ein «Denkmal», erzählt er – also so, als könne er sie weder sehen noch hören. «Sie springen an mir hoch, sie heben mir die Hosenbeine an, um zu sehen, ob ich Stelzen trage und sie fotografieren mich ständig – und das auch noch, ohne vorher zu fragen!»
Ausserdem erlebe er es häufig, dass ihn fremde Menschen nach der Grösse seines Penis fragen – vor allem fremde Männer. «Sorry, aber das ist doch unhöflich. Solche Fragen beantworte ich aus Prinzip selten.»
Die Vorteile
Wenn ich im Restaurant reklamiere, muss ich nie laut werden.
Nebst all den Problemen, denen David in seinem Alltag begegnet, hat es aber natürlich auch gewisse Vorteile, so gross zu sein, wie er. Seine Mitarbeiter und Vorgesetzten hätten zum Beispiel automatisch Respekt vor ihm, ohne dass er viel dafür tun müsse. «Und auch im Restaurant, wenn ich reklamiere, muss ich nie laut werden.»
Dennoch: In der Schweiz werde extreme Grösse eher als Handicap als als Vorteil betrachtet – und das ärgere ihn natürlich. «In den USA, wo ich auch gelebt habe, ist das anders. Da freuen sich die Leute, wenn sie mich sehen, und bewundern meine Körperlänge als eine ungewöhnliche, aber positive Spielart der Natur.»