Wenn Fathima in der Stadt unterwegs ist, wird sie oft von oben bis unten gemustert. Und obwohl sie seit mittlerweile sieben Jahren ein Kopftuch trägt, hat sie sich noch immer nicht an diese Blicke gewöhnt:
«Ich denke dann: Was ist los, stimmt etwas mit meiner Kleidung nicht, sind es meine Schuhe? Und erst hinterher wird mir klar, dass mein Kopftuch der Grund sein könnte.»
Jeder soll leben, wie er mag!
Es braucht viel Selbstvertrauen, um der ständigen Aufmerksamkeit und den vielen Vorurteilen standzuhalten: «Weder bin ich eine Terroristin, noch eine arme unterdrückte Frau.» Fathima hat sich aus religiösen und persönlichen Gründen entschieden, ein Kopftuch zu tragen.
Religion ist mir wichtig und mein ständiger Begleiter. Religion ist aber nichts, das ich jemandem aufzwingen möchte.
Fathima wünscht sich, dass sich die Menschen nicht länger an einem Kopftuch stören und den Anblick als «fremd» wahrnehmen.
Ich bin ein Teil dieser Gesellschaft. Ich bin Schweizerin!
Kopftücher als Modeaccessoire
Ausserdem kann man das Ganze ja durchaus auch als Fashion-Statement verstehen.
Fathima selbst hat etwa hundert Kopftücher im Schrank, folgt muslimischen Modebloggerinnen auf Instagram und lässt sich von Tutorials auf YouTube inspirieren, wie sie das Kopftuch binden kann. Ihr Aussehen ist ihr also durchaus wichtig:
Wenn das Kopftuch nicht zu meinem Outfit passt, dann gehe ich nicht aus dem Haus.
Ein wichtiger Schritt zur grösseren Akzeptanz ist für sie, dass Kopftücher endlich auch in der Modewelt eine Rolle spielen.
Dieses Jahr wurde bei der New York Fashion Week erstmals eine Kollektion für muslimische Frauen präsentiert. Und auch die ersten Modelabels erkennen inzwischen den Trend:
Je mehr grosse Marken wie H&M Kopftücher zum Thema machen, desto mehr wird das in der Gesellschaft wahrgenommen.
Man habe dann nicht mehr nur das negative Bild, sondern endlich mal das Statement: «Hey, Frauen mit Kopftuch prägen unsere Welt auch!»