Ein paar Stangen im Ausgang am Wochenende, dazwischen die obligatorischen Shots, am Sonntag danach dann der Kater: Viele von uns hinterfragen das eigene Trinkverhalten wenig bis gar nicht. Mehr noch, Trinken gehört in unserer Kultur dazu – wer keinen Alkohol trinkt, muss sich dafür rechtfertigen. Dabei unterschätzen wir die Gefahren: Jede*r Fünfte in der Schweiz konsumiert Alkohol missbräuchlich. Das bedeutet, er oder sie trinkt chronisch oder punktuell zu viel.
Wieviel ist zu viel?
Zu viel heisst nicht bis zum Filmriss, sondern fängt schon viel früher an: Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) trinken 21 Prozent der Schweizer Bevölkerung punktuell risikoreich. Für Frauen bedeutet das vier, für Männer fünf Standardgläser pro Trinkgelegenheit und das mindestens einmal im Monat. Trinkst du also beispielsweise einmal monatlich sechs Bier, sechs Gläser Wein oder sechs 4cl-Schnaps, liegt dein Trinkverhalten schon im Risikobereich. Rund ein Viertel der Jugendlichen unter 20 trinken laut BFS einmal im Monat zu viel, bei den 20- bis 24-Jährigen sind es sogar 38 Prozent. Von chronischem Risiko spricht man, wenn jemand täglich trinkt: Die Grenze liegt bei zwei Standardgläsern für Frauen und vier für Männer.
Unser Host Livio gehört zu den sogenannten Rauschtrinkern: Er trinkt praktisch nur am Wochenende, dafür «oft bis zum Filmriss». Dass dieses Trinkverhalten gefährlich werden kann, lernt er in seiner neuen Reportage. Er spricht mit einem Suchtexperten, der ihm rät, sein Trinkverhalten zu ändern. In der Schweiz gelten rund 250’000 Personen als alkoholabhängig. Livio lernt eine trockene Alkoholikerin kennen, die ihm erzählt, wie sie mit 25 Jahren in die Abhängigkeit abrutschte.
Körperliche Folgen
Alkohol ist Gift für den Körper, die tödliche Dosis liegt zwischen drei und vier Promille für Leute, die sich Trinken nicht gewohnt sind. Unser Körper scheidet das Gift vor allem über die Leber aus – aber auch das Hirn kann Schäden davontragen, teilweise sogar bleibende, wie Livio in der Reportage von einem Arzt lernt. Der legt Livio auch ans Herz, dringend etwas an seinem Trinkverhalten zu ändern. Wie es Livio am Schluss seines Experiments geht, und vor allem, ob er durchgehalten hat, seht ihr in unserer neuen «Unzipped»-Reportage.