«Ein guter Film ist, wenn der Mann drauf abspritzen kann», sagt der Pornoproduzent und -darsteller Jason Steel im Skypeinterview mit Lena.
Und was ist mit der Frau? Warum wird in Mainstream-Pornos selten dargestellt, wie die Frau zum Orgasmus kommt? Die Antwort des Pornoproduzenten ist ernüchternd: Oft fehlten Zeit und Ressourcen, sich um die Sexualität der Frau zu kümmern. «Frauen brauchen eben mehr, um zu kommen.» Für Lena ist diese Aussage insofern problematisch, weil gerade Mainstreampornos die Vorstellungen der Zuschauer über die Sexualität stark prägen.
Am «My Pleasure!»-Festival in Basel, das sich ganz der weiblichen Sexualität verschrieben hat, lernt Lena, dass es eine «Orgasmuslücke» zwischen Männern und Frauen gibt. 90 Prozent der Männer kommen im heterosexuellen Partnerschaftssex immer zum Orgasmus, bei den Frauen sind es gerade mal 40. Auch eine nicht repräsentative Umfrage bei der SRF Virus Instagram- Community hat ergeben, dass die Orgasmuslücke existiert.
Lena möchte von der Betreiberin eines queerfeministischen Sexshops wissen, warum das so ist und was man tun kann, damit die Frau im Bett auch auf ihre Kosten kommt. Sarah Klapisch studiert sexuelle Gesundheit und ist schockiert über Jason Steels Aussagen. Sie sieht die Sache anders: «Es braucht weder mehr Geld, noch mehr Ressourcen für einen Orgasmus der Frau. Einzig mehr Fokus.» Die Klitoris sei das einzige Organ, das einzig für die Lust zuständig sei, erklärt sie. Wenn man mehr Freude am eigenen Körper habe, sei es auch einfacher, über die Bedürfnisse zu reden. Welche Lösungen Sarah sonst noch bereit hat, siehst du in der Reportage.