In der Schweiz halten die Ehen heute länger als vor 20 Jahren: Damals wurde etwa jede zweite Ehe geschieden, heute ist die Scheidungsrate auf durchschnittlich 40 Prozent gesunken. Im Gegensatz zu früher lassen sich die Schweizer*innen heute aber länger Zeit bei der Entscheidung, zusammen den Bund der Ehe einzugehen: Frauen sind beim Ja-Wort heute im Schnitt 30 Jahre alt, Männer etwa 32.
Heiraten ist für manche der ultimative Liebesbeweis und bedeutet neben der Romantik auch, auf rechtlicher Ebene abgesichert zu sein – etwa bei einem Unfall. Der Partner oder die Partnerin wir darüber in Kenntnis gesetzt und kann den oder die Verunfallten jederzeit im Spital besuchen. Eine Ehe bringt aber auch Nachteile mit sich: Die Schulden der Partnerin oder des Partners heiratet man mit und man zahlt unter Umständen mehr Steuern, weil das gemeinsame Einkommen besteuert wird. Für unseren Talk-Gast Melanie ist trotzdem klar: Sie will heiraten. Mit Anfang 20 fühlt sie sich zwar noch etwas zu jung, aber eine romantische Hochzeit in den Alpen ist einer ihrer grossen Lebensträume.
Ganz anders sieht das Julia. Für sie baut das Konzept der Ehe auf veralteten Geschlechterbildern auf: Der Vater übergibt die Braut dem Ehemann. Für Julia ist klar, dass sie keinen Vertrag braucht, um mit ihrem geliebten Menschen zusammen zu sein. Zudem stört sie sich daran, dass die Ehe in der Schweiz nur heterosexuellen Paaren vorbehalten ist – das findet übrigens auch Melanie daneben.
Wo sich die Beiden sonst noch einig sind und wo ihre Meinungen auseinander gehen, seht ihr in der neuen Folge unseres «Unzipped»-Talks.