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Unzipped Masturbation: Wie viel Selbstbefriedigung ist zu viel?

Fast alle tun es, fast niemand spricht darüber: «Unzipped»-Host Livio beschäftigt sich in seiner neuen Reportage mit dem Tabu-Thema «Masturbation». Was passiert in unserem Hirn bei der Selbstbefriedigung? Und wann kann die sie zum Problem werden?

Während Pornos früher vor allem in Kinos und Videotheken verfügbar waren, sind sie heute überall, jederzeit und ziemlich easy streambar. Dieses Angebot wird rege genutzt – während des Lockdowns stiegen die Zahlen aber nochmal drastisch an: Ganze 11.5% mehr Pornos haben Schweizer*Innen bei der weltweit grössten Porno-Website Pornhub gestreamt, während sie sich Zuhause verschanzt haben.

Livio will wissen, wie wir abseits unserer Bildschirme mit dem Thema Masturbation und Pornos umgehen. Er fragt auf der Strasse nach – und bekommt zu seiner Überraschung viele persönliche Antworten. Manche tun’s täglich, andere wöchentlich, manche für den Stressabbau und wieder andere geben zu, dass Pornos und die ständige Reizüberflutung durch die Medien tatsächlich zum persönlichen Problem geworden sind. Masturbation und Pornokonsum können auch stressen, das Sexleben negativ beeinflussen oder sogar zur Sucht werden. Was tun?

«Unzipped»

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«Unzipped» ist das gesellschaftspolitische Format von SRF Virus.

In regelmässigen Reportagen erleben die beiden Hosts Livio Carlin und Lena Oppong hautnah gesellschaftliche Konflikte mit. Sie begeben sich in unangenehme Situationen, recherchieren vor Ort und begegnen jungen Menschen mit einer aussergewöhnlichen Geschichte. Sie gehen mit einer klaren Haltung an die Themen ran mit dem Ziel, sich der ihnen fremden Welt zu öffnen und sie kennenzulernen.

Und im «Unzipped»-Talk treffen regelmässig zwei Gäste aufeinander und besprechen ihre unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema.

Bei seiner Recherche stösst Livio auf die sogenannte «NoFap»-Bewegung (engl. «to fap» = männliches Masturbieren): No-Fapper*Innen verzichten komplett auf Pornos, Masturbation und Orgasmen. Was das bringen soll? Mehr Impuls-Kontrolle, mehr Freiheit, besserer Schlaf und sogar: ein glücklicheres Leben. Aber kann der komplette Verzicht auf Masturbation wirklich die Lösung sein?

Um diese Frage zu klären, spricht Livio mit dem klinischen Sexologen Martin Bachmann, der die NoFap-Bewegung kritisch sieht und seinen Klient*Innen empfiehlt, so viel zu masturbieren, wie sie es möchten, so lange es ein schönes, positives Gefühl auslöst und keinen Stress erzeugt. Aufpassen müsse man dann, wenn eine Erregungsquelle, z.B. Porno, dominant werde, man immer stärkere Reize brauche, um Befriedigung zu erreichen, und dann die Paarsexualität nicht mehr lustvoll erlebt werde. Da könne «NoFap» eine Möglichkeit sein, um mal eine Pause zu machen und runter zu kommen.

Für den ehemaligen Pornosüchtigen Nik Frey ist auch klar: «NoFap» bringt auf lange Sicht nichts. Es gehe nicht darum, ganz auf Sex zu verzichten, sondern einen gesunden Umgang mit der Sexualität zu entwickeln. Wie er den Weg aus der Pornosucht gefunden hat, erzählt er Livio im Skype-Interview.

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