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Unzipped Jagd: grausames Hobby oder Wertschätzung von Natur und Tieren?

Thomas ist passionierter Jäger, Valentina Tierschützerin mit Leib und Seele. Eine Kombination, die knallt: Im neuen «Unzipped»-Talk zum Thema Jagd diskutieren die beiden über Ethik, Naturschutz, Tradition und Fleischkonsum.

Am 27. September 2020 stimmt die Schweiz über die Änderung des Jagdgesetzes ab. Die Gegner und Befürworter diskutieren online wie auch im realen Leben eifrig über das Thema, sodass die Frage laut wird: Warum ist die Jagd generell wichtig für die Schweiz oder warum auch nicht? Dieser Frage gehen unsere Gesprächspartner im neusten «Unzipped»-Talk nach.

Änderung des Jagdgesetzes – darum geht’s

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Am 27. September 2020 stimmt die Schweiz über die Änderung des Jagdgesetzes ab. Soll der Wolf künftig zum Abschuss freigegeben werden dürfen, auch wenn er noch keinen Schaden angerichtet hat? Oder bleibt er nach wie vor geschützt, auch wenn sein Bestand gewachsen ist?

Der Wolf gehört zu den geschützten Wildtieren in der Schweiz – so steht es im eidgenössischen Jagdgesetz. Als das Gesetz im Jahr 1986 in die Verfassung aufgenommen wurde, lebten keine Wölfe in der Schweiz. Heute sind es wieder rund 80 Tiere. Immer wieder begeben sie sich in Dorfnähe und greifen Schafe und Ziegen an.

Die veränderten Umstände haben das Parlament zu einer Änderung des Jagdgesetzes verleitet: Der Wolf soll weiterhin geschützt bleiben, allerdings geschossen werden dürfen, sobald sein Bestand zu gross wird oder sich einzelne Tiere auffällig verhalten.

Natur- und Tierschutzverbände sind genau damit nicht einverstanden. Sie wollen nicht, dass geschützte Tiere geschossen werden dürfen, noch bevor sie überhaupt einen Schaden angerichtet haben. Sie haben Angst, dass das neue Gesetz den Artenschutz gefährden würde, dass der Bundesrat künftig weitere geschützte Tierarten in die Liste der regulierbaren Arten aufnehmen könnte. Deshalb haben sie das Referendum ergriffen. Heisst: Es kommt zur Abstimmung.

Jäger trifft auf Tierrechtsaktivistin

Die Stimmung ist angespannt, als sich Thomas und Valentina im «Unzipped»-Studio begegnen. Es sind zwei Welten, die hier aufeinanderprallen: Er ist leidenschaftlicher Jäger aus dem Prättigau, aufgewachsen in einer Jägerfamilie. Sie ist Tierrechtsaktivistin aus dem Kanton Zürich, wohnhaft auf einem bio-veganen Hof für gerettete Tiere. Also zwei Menschen, die sonst wohl eher nicht zusammenkommen.

Valentina ist es schleierhaft, wie Thomas es als Hobby bezeichnen kann, Tiere zu töten. Für sie ist die Jagd grundsätzlich unethisch, das Töten egoistisch und komplett unnötig. Eine Tradition, die wir mit gutem Gewissen sein lassen können. Denn: Die Natur reguliere sich am besten von ganz alleine, ist sie sich sicher.

Thomas sieht die Sache anders. Für ihn ist die Jagd unerlässlich: Zu grosse Wildbestände führten seiner Meinung nach zu kaputten Wäldern, die die Dörfer nicht mehr genügend schützten. Aber eben auch zu Hungersnot und Krankheiten, also schlussendlich zu leidenden Tieren. Schiesse er Wild, zolle er dem Tier Respekt. Lieber esse er ein Tier, das ein freies, schönes Leben hatte als eines aus der Massentierhaltung.

Wie siehst du die Sache? Schreib’s uns in die Kommentare oder als Sprachnachricht auf Whatsapp an 079 909 13 33!

«Unzipped»

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«Unzipped» ist das gesellschaftspolitische Format von SRF Virus.

In regelmässigen Reportagen erleben die beiden Hosts Livio Carlin und Lena Oppong hautnah gesellschaftliche Konflikte mit. Sie begeben sich in unangenehme Situationen, recherchieren vor Ort und begegnen jungen Menschen mit einer aussergewöhnlichen Geschichte. Sie gehen mit einer klaren Haltung an die Themen ran mit dem Ziel, sich der ihnen fremden Welt zu öffnen und sie kennenzulernen.

Und im «Unzipped»-Talk treffen regelmässig zwei Gäste aufeinander und besprechen ihre unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema.

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