Pierre Lippuners künstlerisches Talent äusserte sich zum ersten Mal im 3. Schuljahr. Während mehr oder weniger spannenden Schulstunden steckte er seine Energie lieber in selbstgezeichnete Comics als in den Schulunterricht.
Ich hab nie wirklich aufgepasst in der Schule und war in Grammatik und Rechtschreibung echt schlecht.
Das soll nichts heissen – bekanntlich waren weder Franz Kafka noch Bertold Brecht Asse in der Schule. Der schlechten Orthographie zum Trotz liess Pierre nach zwei Jahren Schulkritzelei den Comic-Teil weg und widmete sich fortan nur noch dem geschriebenen Wort.
Ich kann mich mit Worten, Reimen und Gestik besser ausdrücken als mit Bildern.
Für Pierre geht Schreiben schneller als Zeichnen. Die Ideen sind schneller vom Kopf auf Papier.
Noch schneller geht's, wenn sie einem jemand von einer Bühne aus entgegen ruft, schreit, flüstert oder wispert.
«Ich hab eine übertriebene Mimik beim Vortragen. Nicht erschrecken!», warnt Pierre, und legt los. Das Ergebnis siehst du oben im Video.
Für SRF Virus kramt Pierre einen lyrischen Slam-Text aus seinem Fundus. Erst nach zahlreichen Kurzgeschichten und kritischen Texten hat er sich an die gereimte Textform gewagt.
Das erste Mal war «uhuere schlecht»
Zum Slammen kam Pierre durch ein Schulprojekt. «Ich war uhuere schlecht! Ich versuchte in meinem Text Milch als Droge darzustellen und es war alles andere als berauschend».
Seither zieht es Pierre jedoch auf und hinter die Bühnen der Schweizer Slamszene. Er organisiert die Jugendslams in der Ostschweiz und hetzt jedes Wochenende von einem Termin zum nächsten. Die Zeit fürs Schreiben ist deshalb im Moment knapp.
Ein grosses Ziel von mir, ist ein Buch herauszubringen und damit anzugeben!
Eines seiner Projekte hat immerhin schon 80 Seiten. «Es geht um eine sehr hässige Version meiner selbst!»
Von der Kunst zu leben ist Pierres erklärtes Ziel. Jedoch nicht nur als Schriftsteller. «Das wär mir zu langweilig!», sagt er bestimmt.