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Artikel in einer Zeitung mit dem Titel: «Jetzt sind es vier Kindermorde!»
Legende: Werner Ferrari ermordete in den 1970er und 80er Jahren mehrere Kinder. Er ist bis heute einer der bekanntesten Gefängnisinsassen der Schweiz. SRF

Schweizer Kriminalgeschichte Sechs Kriminalfälle, die die Schweiz erschütterten

Diese Kriminalfälle klingen allesamt zu schaurig, um wahr zu sein – doch sie haben sich wirklich in der Schweiz ereignet. Vom Kindermörder Werner Ferrari bis zum «Todespfleger» von Luzern: sechs Delikte, die bis heute nachhallen.

Massenmord der Sonnentempler-Sekte (1994)

1994 werden in zwei Westschweizer Dörfern, in Cheiry (FR) und Salvan (VS), insgesamt 48 Leichen entdeckt. Alle gehören zur Sekte der Sonnentempler. Die Polizei findet die Toten sternförmig angeordnet, mit grauen Plastiksäcken über den Köpfen und in weisse Gewänder gehüllt. Zunächst gehen die Untersuchungen von einem Massensuizid aus. Doch bald stellt sich heraus, dass die meisten Opfer erst mit diversen Betäubungsmitteln sediert und später erschossen oder erstickt wurden.

Der Kindermörder Werner Ferrari (1971–1989)

Als fünffacher Kindermörder ist er einer der bekanntesten Gefängnisinsassen der Schweiz. Werner Ferrari entführt oder lockt die Kinder zum Beispiel von Volksfesten weg, missbraucht einige der Opfer und erdrosselt sie. Den ersten Mord begeht er am 6. August 1971: Er tötet einen zehnjährigen Jungen. Weil sich Ferrari nach dem Verbleib des Jungen erkundigt, obwohl das Verschwinden noch gar nicht bekannt war, verrät sich der Mörder selbst und wird zu einer zwölfjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Nach acht Jahren Haft gilt er als «geheilt» und wird 1979 vorzeitig entlassen. In den Jahren 1983 bis 1989 tötet er darauf drei weitere Jungen und ein Mädchen. Er wird zu lebenslanger Haft verurteilt und wird bis heute verwahrt.

Die Parkhausmörderin in Zürich (1990er-Jahre)

1991 tötet Caroline H. als 18-Jährige im Zürcher Parkhaus Urania eine junge Frau. 1997 sticht sie in der Nähe des Chinagartens wie von Sinnen auf eine 61-Jährige ein. Ein Jahr später attackiert sie eine 75-jährige Buchhändlerin im Oberdorf. Bei allen drei Taten gibt es kein klar erkennbares Motiv. Die Opfer seien zufällig «zur falschen Zeit am falschen Ort» gewesen, sagt Caroline H. später.

Der Mitternachtsmörder (2002)

In der Nacht auf den 1. August 2002 attackiert der bekannte Waffenläufer Mischa E. in Bern eine Studentin und verletzt sie lebensgefährlich. Eine Stunde später ermordet er eine 20-jährige Maturandin. Die Polizei fahndet fieberhaft nach dem Mitternachtsmörder, wie ihn die Boulevardpresse nennt. Zwei Phantombilder der Polizei führen zum entscheidenden Hinweis, sodass Mischa E. drei Wochen nach der Tat gefasst wird.

«Todespfleger» von Luzern (1995–2001)

Am 29. Juni 2001 wird der 32-jährige Pfleger R. A. im Luzerner Betagtenzentrum Eichhof abgeführt. Er hat während sechs Jahren in verschiedenen Alters- und Pflegeheimen mindestens 22 Menschen getötet – so viele wie kein anderer zuvor in der Schweizer Kriminalgeschichte. R.A. erstickt seine betagten Opfer mit einem Plastiksack oder vergiftet sie mit einer Überdosis Beruhigungsmittel. Lange geht man von natürlichen Todesfällen aus.

Mord im Hafturlaub (1993)

1993 ermordet Erich Hauert eine 20-jährige Pfadiführerin am Zollikerberg. Es ist nicht sein erstes Delikt, bei der Tat ist er auf Hafturlaub. 1979, schon mit 20 Jahren, fängt Erich Hauert an, Frauen zu überfallen. Bis zu seiner ersten Verhaftung vier Jahre später hinterlässt er eine grausige Blutspur: Er begeht zahlreiche Raubdelikte, überfällt neun Frauen, fesselt und quält sie, versucht sie zu vergewaltigen und wird zunehmend brutaler. Im April 1982 ermordet Hauert eine Studentin in einem Wald bei Thalwil und nur acht Monate später eine 72-jährige Frau.

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Eine Sammlung von Dokumentationen über Kriminalfälle, die die Schweiz bewegten. >> Hier geht's zur Übersicht.

Sternstunde Religion, 09.08.2023, 23:20 Uhr ; 

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