Kapitalismus ist nicht gleich Kapitalismus. Grundsätzlich lassen sich die kapitalistischen Staaten zwei Typen zuordnen: liberal oder koordiniert.
Wo jeweils deren Stärken und Schwächen liegen, erklärt dieses Buch. Autor Martin Schröder gibt den aktuellen Stand der Forschung wieder und zeigt, dass Shareholder- oder Stakeholder-Denken keine isolierten Gepflogenheiten sind, sondern Teil komplexer sozialer und ökonomischer Strukturen sind.
Anhand des aus der Spieltheorie stammenden, hier leider etwas verwirrend dargestellten Gefangenendilemmas erklärt er die Vor- und Nachteile von Wettbewerb und Kooperation und zeigt, wie die unterschiedlichen Ansätze sich auf die Leistungsfähigkeit der Länder auswirken.
Hochinteressant ist, wie etwa Berufsausbildung, Mitbestimmung, Tarifverträge, Kapitalmarktdruck, Innovationen, staatliche Wohlfahrt und Rechtssystem vom jeweiligen Wirtschaftssystem geprägt sein können. Schröder zeigt auch, unter welchen kulturellen Bedingungen die gegenwärtigen Strukturen entstanden sind.
Ein sehr lesenswertes und erhellendes Buch, dass sich allen Ökonomen und politisch Interessierten empfiehlt sowie Vertretern der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände.
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- Verlag: Springer
- Publikation: 2014
- Anzahl Seiten: 219
In Zusammenarbeit mit Getabstract, Luzern