Mit «Ego» greift Frank Schirrmacher erneut ein sensibles, ja brisantes gesellschaftspolitisches Thema auf. Die wachsende Abhängigkeit von Computersystemen, die sich aufgrund programmierter Algorithmen längst selber steuern und uns gleichzeitig ungefragt zu transparenten Wesen machen, bewegt die Gemüter und schürt Ängste.
Ängste, die nach Schirrmachers Ansicht ernst zu nehmen sind, weil die automatisierte Informations-Ökonomie in alle Lebensbereiche vordringe. Am Ende werden die Menschen, gemäss der unterstellten Logik des Computers, zu vorhersagbaren Marionetten.
Schirrmacher zeigt sich wie gewohnt wortgewaltig und argumentiert mit unzähligen Beispielen aus der Geschichte. Für den Leser ist es nicht immer einfach, seinen Gedankengängen zu folgen.
Leider bleibt der Autor am Schluss ziemlich vage, wenn es um die Frage geht, wie dem Angriff der Ego-Ideologie auf unsere Individualität begegnet werden sollte. Es ist ein Buch für alle politisch und wirtschaftlich Interessierten.
Mehr Bücher zum Thema
- Verlag: Blessing
- Publikationsdatum: 2013
- Anzahl Seiten: 352
In Zusammenarbeit mit Getabstract, Luzern