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ECO-Spezial vom 29.04.2013
Aus ECO vom 29.04.2013.
abspielen. Laufzeit 29 Minuten 26 Sekunden.
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Themenschwerpunkte Gewerkschaften – Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit

Die Schweizer Gewerkschaften haben in den letzten vier Jahrzehnten ein Viertel ihrer Mitglieder verloren. Sie sind Opfer ihres eigenen Erfolgs.

Seit rund 150 Jahren gibt es Gewerkschaften in der Schweiz. Sie haben viel erreicht: Die Arbeitszeit hat sich von 100 Stunden pro Woche auf rund 42 mehr als halbiert, alle haben Anspruch auf mindestens vier Wochen Ferien, die Löhne und der Wohlstand sind stark gestiegen.

Was können die Gewerkschaften noch erreichen, was der breiten Arbeitnehmerschaft bieten? Braucht es die Gewerkschaften überhaupt noch? «ECO» widmete sich diesen Fragen in einer Spezialsendung am Montag, 29. April – zwei Tage vor dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit.

Konfrontation versus Kuschelkurs

Unia-Gewerkschafter in Schaffhausen
Legende: «Die Schaffhauser Gartenbauer sollen anständig bezahlt werden», fordert die Unia. SRF

In der Frage, wie der Mitgliederschwund zu stoppen ist, sind sich die Gewerkschaften völlig uneins. Die Unia, die grösste Arbeitnehmer-Vertreterin der Schweiz, hat dem Arbeitsfrieden abgeschworen und setzt auf Konfrontation und Streik.

Andere wollen explizit keine Gewerkschaft im herkömmlichen Sinn mehr sein. So setzt Angestellte Schweiz auf Harmonie und Kooperation mit den Arbeitgebern. Rote Fahnen und politische Parolen sind dieser Organisation ein Gräuel. «ECO» über zwei Modelle, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Unia kopiert US-Gewerkschaft

Schulbusfahrer in New York
Legende: Schulbusfahrer in New York streiken, Unia lernt. SRF

In den USA bekämpfen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit äusserst harten Bandagen. Die Schweizer Gewerkschaft Unia hält das für ein optimales Übungsfeld.

Sie schickt ihre Gewerkschafter regelmässig zur Ausbildung in die USA. Sie sollen lernen, streikfähiger zu werden. «ECO» begleitet Unia-Gewerkschafter an die US-Ostküste. (Mehr)

Ökonomen im Streitgespräch

Daniel Lampart, Reto Lipp und Beat Kappeler
Legende: Reto Lipp lässt Daniel Lampart und Beat Kappeler «streiten». SRF

In einer Produktionshalle der ehemaligen Kartonfabrik Deisswill kommt es auch zum Streitgespräch. Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, und Beat Kappeler, liberaler Publizist und ehemaliger Gewerkschaftssekretär, diskutieren über sinnvolle und aussichtslose Aktivitäten der Gewerkschaften - und deren Daseinsberechtigung.

Gewerkschaft für Millionäre

Angelo Stomeo und Veroljub Salatic
Legende: Angelo Stomeo (li.) will einen Mindestlohn für Profi-Fussballer. Rechts GC-Captain V. Salatic. SRF

Einige von ihnen verdienen Millionen, doch auch sie haben ihre Gewerkschaft: die Profi-Fussballer. Während im Ausland die Spielervertretungen lange Tradition haben und erfolgreich Streiks durchführen, ist die Fussballer-Gewerkschaft in der Schweiz kaum bekannt.

Dabei existiert die Swiss Association of Football Players (SAFP) bereits seit über zehn Jahren und versucht seither, den Spielern eine einflussreiche Stimme zu geben. Das gleiche Ziel hatte Andy Egli in den 1990er Jahren mit seiner Gewerkschaft Profoot. Der ehemalige Fussball-Star ist aber gescheitert. (Mehr)

Faszinierende Fabrik-Kulisse

Reto Lipp begrüsste sein Publikum in der Spezialsendung für einmal nicht aus dem «ECO»-Studio in Zürich, sondern aus einer Industriebrache im Kanton Bern: der ehemaligen Kartonfabrik Deisswil.

Seit drei Jahren stehen dort die Maschinen still. Die Fabrik und ihre 250 Angestellten wurden Opfer der zu hohen Produktionskosten in der Schweiz – wie viele andere auch. Die Gewerkschaften verlieren so ihre klassische Klientel, die Arbeiter.

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