Von Reto Lipp
85 Krawatten
Es herrscht bei «ECO» Krawatten-Tragpflicht. Das ist zwar nicht mein Lieblings-Mode-Accessoire, aber man kann mit diversen Farben wunderbar kombinieren. Nach 300 Sendungen kommen eine ganze Menge Krawatten zusammen. In Ehren halte ich die knallrote Krawatte aus Sendung Nr. 1. Mein Glücksbringer.
600 Liter Tee
An einem «ECO»-Sendetag wird es oft hektisch. Da trinke ich gerne viel Tee – das entspannt und ölt die Stimmbänder.
45 Anzüge
Beim Wirtschaftsmagazin ist der Business-Auftritt eine Selbstverständlichkeit. Hier gilt es, zeitlose Eleganz auszustrahlen, wobei «ECO» mit der Zeit geht. Jede Mode-Saison hat ihre eigenen Farben und Schnitte. Deshalb gibt’s regelmässig neue Anzüge. Ich nehme mir aber hin und wieder die Freiheit heraus, meinen allerersten Anzug zu tragen – als unbestechlicher Test: Sollte ich darin nicht mehr atmen können, ist schleunigst eine Diät angesagt.
300 Birchermüesli
Vor der Sendung habe ich meist keine Lust auf eine grosse Mahlzeit – mit vollem Magen zu moderieren, ist nicht gerade mein Ding. Deshalb greife ich nach der Regiebesprechung montags um 19 Uhr oft zu einem Birchermüesli aus der Kantine. Dort gelte ich als Birchermüesli Spezialist – ich habe schon zur Rezept-Verbesserung beigetragen.
7777 Minuten
So lange war «ECO» schon auf Sendung – mindestens. Unsere offizielle Sendezeit beträgt 25 Minuten – aber es gab auch schon längere Sendungen, deshalb habe ich ein paar Minuten hinzugezählt. Das geschieht immer dann, wenn Live-Interviews zu lange werden, weil ich einen Interview-Partner ungern mitten im Satz abklemme.
93 x virtuell
Seit 2012 gibt es dank neuer Technik die Möglichkeit, virtuell Gegenstände ins Studio zu stellen. «ECO» war die erste SRF-Sendung, die diese moderne Technik mit dem Namen « Augmented Reality » genutzt hat. Es kann also schon mal sein, dass ein Flugzeug ins Studio rollt, mir ein Traktor vor die Füsse fährt oder eine Rakete in den «ECO»-Himmel geschossen wird.
1 Panne
«ECO» ist in der Regel live – trotzdem gab es bis jetzt keine grösseren Pannen. Keinen Tonausfall, keine Beiträge, die abstürzten und auch keinen Interview-Partner, der zu spät eintraf. Einmal allerdings war mir nicht bewusst, dass ich schon auf Sendung war und habe intensiv in meinen Moderationskärtchen geblättert. Bis mich der Produzent auf dem Ohr anbrüllte: «Hey, hallo, wir sind wieder auf Sendung!»
103 Interviews
Spannende Interviews sind ein Markenzeichen der Sendung. Nick Hayek paffte Zigarren, Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann geriet in Rage und Joe Ackermann gab Fehler zu.
40 Puderdosen
Man sollte als Moderator in Sendungen durchaus glänzen, nur eben nicht im Gesicht. Da es aber im Studio oft sehr heiss wird, braucht es viel Puder, um den Kampf gegen den Glanz zu gewinnen.
0 krankheitsbedingte Ausfälle
Tatsächlich bin ich noch nie ausgefallen – selbst mit Handverletzung, Fussoperation oder Kopfweh war ich live «on air». Toi, toi toi, dass das so bleibt. Und ist eine Erkältung im Anzug, hilft der Griff zur Tablette. Glücklicherweise ist das fast nie nötig.
lipr/siem