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Einstein Online «Es knallte... und ich dachte: Scheisse, das war's jetzt!»

Sommer 1989, DDR: Das Volk läuft der Partei davon. Auch Jeannette Kretzschmann, 23, will «rübermachen» – via Budapest, wie viele andere Ostdeutsche. Als nichts zu gehen scheint, hilft ihr ein TV-Journalist: der Beginn einer Flucht mit Stolpersteinen. Heute, 25 Jahre danach, erinnert sie sich...

Jeannette Kretzschmanns Flucht – der Hintergrund:

Mai 1989, Ungarn: Der Eiserne Vorhang war noch nicht gefallen, aber es wurde schon kräftig daran gerüttelt – zuerst in Budapest, als die Regierung beschloss , das Land zu öffnen. Für viele fluchtwillige DDR-Bürger war das der Startschuss zu versuchen, über Ungarn in den Westen zu kommen. Im Juli berichtete die Presse von Menschen, die sich weigerten, die deutsche Botschaft in Budapest zu verlassen, um ihre Ausreise zu erzwingen. Und es wurden immer mehr.

Der Bericht in der «Rundschau»

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Der TV-Beitrag von Friedrich Kurz und János Zolcer über die geglückte Flucht von Budapest über Österreich nach Deutschland war am 29.8.1989 im Schweizer Fernsehen zu sehen. Zum Anschauen finden Sie ihn hier.

Die Ereignisse riefen auch den deutschen TV-Journalisten Friedrich Kurz auf den Plan. Zusammen mit dem Filmer János Zolcer beschloss er, eine authentische Flucht zu drehen – eine wagemutige und fast naive Entscheidung. Beide waren damals Journalisten mit viel Engagement, aber wenig Berufserfahrung.

Zu den vier Fluchtwilligen, mit denen sie nahe der deutschen Botschaft in Budapest Kontakt aufnahmen, gehörte auch Jeannette Kretzschmann, 23, aus Chemnitz. Neben dem Wunsch, in einem demokratischen Land zu leben, wollte sie die DDR auch aus einem anderen Grund verlassen: Sie war Landesmeisterin im Riesenslalom – und wollte endlich in den Alpen Skifahren.

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