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Bild 1 von 2. Wichtiger Helfer in der Nahrungsmittelproduktion:. Hummeln leben überwiegend in den gemässigteren Klimazonen der Nordhalbkugel. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung – unter anderem von Tomatenpflanzen in Treibhäusern: Millionen künstlich aufgezogener Hummelvölker werden jährlich an Agrarproduzenten verschickt. Bildquelle: Jeremy T. Kerr.
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Bild 2 von 2. Klimawandel beeinflusst die Ausbreitung der Hummeln in Europa:. Während sich andere Tier- und Pflanzenarten in Richtung Norden ausgebreitet haben, hat sich der Lebensraum der Hummeln stark reduziert. Einige Populationen zogen sich zwar in die Berglagen zurück – doch die Räume hangaufwärts sind begrenzt. Bildquelle: Ann Sanderson/Sheila Colla.
Die südliche Grenze der Verbreitung der meisten Hummelarten in Europa und Nordamerika liegt inzwischen bis zu 300 Kilometer nördlicher als noch vor 100 Jahren. Das berichten Forscher im Fachmagazin «Science». Allerdings hätten sich die Hummeln nicht in den Norden ausgebreitet – ihr Lebensraum schrumpft also.
Das Team um Jeremy Kerr von der kanadischen University of Ottawa macht die Evolution dafür verantwortlich: Viele andere Insektenarten hätten ihren Ursprung in den Tropen und könnten mit der Erwärmung umgehen. Die Hummeln stammen hingegen aus der nicht-tropischen Paläarktis.
Warum die Insekten nicht in den kühleren Norden ausweichen, können die Wissenschaftler noch nicht erklären.
Kerr fordert Strategien, um Hummeln bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen. Vorstellbar sei etwa die gezielte Umsiedlung von Tieren in nördlicher liegende Regionen.
Dass Pestizide für die Verkleinerung des Lebensraumes verantwortlich sind, schliessen die Wissenschaftler aus. «Hummeln verschwinden genauso wahrscheinlich in warmen, südlichen Gebieten, wenn es dort nur wenig Landwirtschaft gibt und keine Pestizide benutzt werden», so Kerr. Zudem habe der Rückzug der Hummeln aus dem Süden bereits vor dem Einsatz der Insektenschutzmittel begonnen.