Zufallsentdeckungen in der Forschung
Das Serendipity-Prinzip umschreibt eine zufällige Entdeckung von etwas, das ursprünglich gar nicht gesucht wurde – zum Beispiel Amerika, das Christoph Kolumbus bei seiner Suche nach einem Seeweg nach Indien fand. Weitere Beispiele in unsere Videogalerie oben: die Entdeckung des Penicillins oder der psycho-aktiven Substanz LSD.
Der Ausdruck «Serendipity» stammt übrigens aus der Märchenwelt. Genauer: vom Wort «Serendip», einem früheren Namen für Sri Lanka. Der Herrscher dieses Landes liess seine Söhne, so die Erzählung, in die Welt hinausziehen, um Erfahrungen zu sammeln – und auf ihrer Reise machten sie viele Entdeckungen, nach denen sie gar nicht gesucht hatten. Voraussetzung dafür ist freilich auch ein offener und beweglicher Geist. Und die Gabe, das Geschenk des Zufalls auch zu erkennen.
Während der Ausdruck «Serendipität» im Deutschen nur selten verwendet wird, ist «Serendipity» im englischen Sprachraum gebräuchlicher. Nicht nur Buchtitel verwenden den Begriff: Auch Firmen sind nach ihm benannt, darunter ein Restaurant in New York. Und nicht zuletzt der Film «Serendipity» aus dem Jahr 2001: eine Liebeskomödie um ein Paar, das sich mit Hilfe von Zufällen findet. Eine Kritik ätzte: «Der Plot läuft Gefahr, unter der Belastung durch Zufälligkeiten zu zerspringen» – glückliche Zufälle, scheint es, lassen sich schlecht planen.