Watt – die Einheit der Leistung
Was beim Auto die PS, sind bei unseren elektrischen Geräten Watt – die Angabe der Leistung. Und genauso, wie die PS bei jedem Autokauf mit angegeben werden, steht auch die Wattzahl auf jedem Elektrogerät vermerkt.
Diese Zahl gibt die maximale Leistung des Geräts an, so kann man sie wunderbar vergleichen. Der Stromverbrauch einer 40-Watt-Glühbirne ist doppelt so hoch wie der einer 20-Watt-Birne – die Lichtstärke ist etwa doppelte so gross.
Da Glühbirnen heute nicht mehr erlaubt sind und LED-Lampen viel weniger Strom verbrauchen, werden nur noch die Lichtstärke in Lumen und die Leistung in Watt angegeben; oftmals noch mit dem Äquivalent zu einer Glühbirne. Eine 806-Lumen-LED entspricht einer 60-Watt-Glühbirne – und verbraucht nur noch rund 9 Watt.
Aber halt: Warum steht auf der Stromrechnung dann eigentlich alles in Kilowattstunden?
Kilowattstunde – Messung des Stromverbrauchs
Ganz einfach: Der Energieverbrauch wird in Kilowattstunden berechnet. Das ist die Energie, die ein Gerät mit einer Leistung von einem Kilowatt – das sind 1000 Watt – in einer Stunde umsetzt. Sie werden benutzt, um zu berechnen, was ein Elektrogerät pro Jahr verbraucht. Nur so ist ein Vergleich möglich, denn die meisten Geräte sind ja nicht permanent im Einsatz.
Kilowattstunden lassen sich ganz einfach berechnen: Leistung (Watt) x Zeit (Stunden) = Energieverbrauch in Wattstunden . Um aus den Wattstunden Kilowattstunden zu machen, teilt man noch durch 1000. Ein Fön beispielsweise, auf dem die Angabe «2000 Watt» steht, hat in einer Stunde einen Energieverbrauch von 2000 Wattstunden, das sind – durch 1000 geteilt – 2 Kilowattstunden (kWh).
Umgekehrt kann man so ausrechnen, dass eine 20-Watt-Energiesparlampe, die eine Stunde lang leuchtet, 20 Wattstunden verbraucht (0,02 kWh). Sie kann also 50 Stunden lang brennen, bis sie eine Kilowattstunde Strom verbraucht hat. Eine 40-Watt-Lampe verbraucht dieselbe Energie in 25 Stunden, also doppelt so schnell!
Neuerdings wird bei den Glühlampen aber nicht mehr nur die Wattzahl, sondern auch die Lumen angegeben...
Volt – die elektrische Spannung
Oft stehen auf Elektrogeräten noch weitere physikalische Einheiten, die Verwirrung stiften können. Zum Beispiel Volt. Volt ist die Einheit für die elektrische Spannung, sozusagen der Druck, mit dem der Strom durch das Kabel «gepresst» wird. Über die Leistung oder den Energieverbrauch eines Geräts sagt diese Grösse nichts aus, sondern lediglich, mit welcher elektrischen Spannung es arbeitet.
Aus unseren Steckdosen kommen konstante 230 Volt. Lampen, Computer oder Föne arbeiten mit dieser Spannung; der Backofen verwendet eine Spannung von 400 Volt und braucht eine extra Steckdose.
Achtung aber beim Glühbirnen-Kauf: Auf manchen Packungen sind 12 oder 24 Volt angegeben – das sagt aber nichts über ihren Energieverbrauch aus. Diese Birnen sind lediglich für Geräte gedacht, die mit dieser Spannung arbeiten. Eine 40-Watt-Halogenlogenlampe, die mit 12 Volt funktioniert, verbraucht genauso viel Energie, wenn sie an eine normale 230-Volt-Steckdose angeschlossen ist, wie eine 40-Watt-Lampe.
Ampere – die Stromstärke
Der Vollständigkeit halber darf Ampere nicht vergessen werden. Diese Einheit misst die Stromstärke – die Menge an Strom, die durch eine Leitung fliesst. Je höher nun die Spannung (Volt) und je mehr Strom fliesst (Ampere), desto mehr Leistung (Watt) wird zur Verfügung gestellt. Es gibt dafür eine Formel, die lautet: Watt = Ampere mal Volt .
Mit ihr kann auch die Stromstärke ganz einfach ausgerechnet werden: Wird der 2000-Watt-Fön an eine 230-Volt-Steckdose angeschlossen, beträgt sie rund 8,7 Ampere (Ampere = Watt durch Volt) .
Über eine normale Steckdose können etwa 10 Ampere laufen. Wird die Stromstärke grösser – weil neben dem Fön auch noch der 800-Watt-Staubsauger (3,5 Ampere) an dieselbe Steckdose angeschlossen wird – fliegt die Sicherung raus. Dieser Schutzmechanismus sorgt dafür, dass die Stromleitungen nicht überhitzen.