Mit Bildern von Krebsgeschwüren, Raucherlungen und anderen durch Rauchen verursachten Krankheiten versuchen weltweit schon über 60 Länder, den Zigarettenkonsum zu drosseln. In der Schweiz sind bildliche Hinweise zur Gefährlichkeit des Rauchens seit vier Jahren Pflicht.
Sozial- und Gesundheitspsychologen haben 2010 im Auftrag des BAG die Reaktion der Schweizer Bevölkerung auf diese Warnhinweise untersucht. Interessant war unter anderem die Erkenntnis, dass sowohl Raucher wie Nichtraucher der Meinung waren, dass die Bilder Rauchende nicht zu Nichtrauchern machen. Aber: Sie könnten Nichtraucher daran hindern, mit dem Rauchen zu beginnen. In der Schweiz rauchen rund 26 Prozent der über 15-jährigen.
Kombinierte Text-Bild-Warnungen scheinen zu wirken
Eine aktuelle australische Studie findet die Wirkung der Bilder vielversprechender: In Australien – wo nur 16 Prozent der Erwachsenen rauchen – dürfen Zigaretten seit Oktober 2012 nur noch in einheitlich schlammfarbigen Schachteln mit grossflächigen Schockbildern verkauft werden. Seither hat die Zahl der Anrufe bei einer Telefon-Hotline für Raucher um 78 Prozent zugenommen. Der Wunsch aufzuhören sei klar gestiegen, lautet die Interpretation dieses Resultats.
Einig sind sich fast alle Untersuchungen, dass kombinierte Text-Bild-Warnungen besser wirken als reine Textwarnhinweise. Beim deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg ist man sich nach Auswertung von 94 Studien sicher, dass grosse bildliche Warnhinweise junge Menschen davon abhalten, mit dem Rauchen zu beginnen, Raucher zum Rauchstopp motivieren und Ex-Raucher vor Rückfällen bewahren.