Sie quaken, sie hören andere quaken – aber sie haben keine gewöhnlichen Ohren: Einige winzige Froscharten auf den Seychellen hören tatsächlich mit dem Mund. Sie nutzen ihn als Resonanzraum und leiten Töne durch ihn hindurch an ihr Innenohr weiter. Das berichten französische Forscher in der amerikanischen Fachzeitschrift «Proceedings».
Während manche Frösche kein Aussenohr besitzen und das Mittelohr mit dem Trommelfell direkt am Kopf tragen, haben andere Arten überhaupt kein Organ dieser Art. Wie zum Beispiel der Gardiner Seychellenfrosch, eine der kleinsten Arten der Welt: Er dürfte also theoretisch nicht hören können. Trotzdem quakt er – und die Forscher fragten sich: warum?
Sie spielten den Fröschen Aufnahmen quakender Artgenossen vor. Die
Frösche reagierte darauf – der Beleg, dass die Tiere hören können. Mit Röntgenaufnahmen zeigten die Forscher dann, dass die Tiere mit ihrer Mundhöhle hören: Dort werden die Geräusche verstärkt. Und das Gewebe zwischen Mundhöhle und Innenohr sei aussergewöhnlich dünn und bestehe aus weniger Schichten als normal, so die Forscher. Dies erleichtere, Geräusche weiterzugeben, die dann über Knochen zum Innenohr geleitet würden.