«Eifersucht ist die Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft»: Dieses Sprichwort ist zwar auf eigennützige Liebe zwischen Menschen gemünzt, doch Biologen von der Universität San Diego wollten herausfinden, ob das Gefühl auch Hunde quält – mit Hilfe eines ausgestopften «Konkurrenten», der auf Knopfdruck bellte, jaulte oder schwanzwedelte.
Dieser Attrappe säuselten die Herrchen und Frauchen von 36 Vierbeinern nette Dinge zu und tätschelten sie. In Kontrollversuchen sprachen sie dagegen liebevoll mit einem Halloween-Kürbiskopf oder lasen aus einem Pop-Up-Kinderbuch vor, das Melodien spielte.
«Eifersüchtige» Reaktionen aufgezeichnet
Das Resultat: War der künstliche «Artgenosse» der Konkurrent um Aufmerksamkeit, stupsten oder schubsten 78 Prozent der Hunde ihren Besitzer. Beim Kürbiskopf waren es 42, beim Buch nur 22 Prozent. Knapp ein Drittel der Vierbeiner versuchte zudem, sich zwischen den Besitzer und den «Artgenossen» zu drängen. Und ein Viertel schnappte sogar nach ihm.
Was wirklich in den Hunden vorgeht, bleibt zwar unklar. Doch für die Forscher zeigt das Verhalten, dass Eifersucht sie sogar dazu treibt, die Verbindung zwischen ihrem menschlichen Partner und einem Rivalen aufzubrechen. Möglicherweise sei das Gefühl tiefer verwurzelt als angenommen – und nicht nur ein menschliches Konstrukt.