Pflanzen können bestimmte Gene aktivieren, wenn man ihre Blätter streichelt. Die Gene setzen dann messbare Schutzreaktionen in Gang. Das fanden Schweizer Forscher der Universität Fribourg heraus. Ihr Versuchsobjekt war die Ackerschmalwand, eine Pflanze, die genetisch gut untersucht ist und deshalb häufig in der Forschung benutzt wird.
Schon wenn die Wissenschaftler die Pflanze nur ganz sanft berührten, zum Beispiel vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger rieben, schütteten die Pflanzenzellen innert Minuten Kalzium sowie aggressive Sauerstoffverbindungen aus, die die Abwehr mobilisierten. Die Pflanze war danach vorübergehend immun gegen einen Schimmelpilz, der Graufäule verursacht – vor allem Weinbauern fürchten diesen Schädling.
Noch acht Stunden nach dem Streicheln waren 50 Prozent der Resistenz vorhanden und erst nach 24 Stunden war die Ackerschmalwand dem Pilz so hilflos ausgeliefert wie zuvor. Der Wermutstropfen: Leider wirkt die Stärkung nur lokal. Um die ganze Pflanze zu immunisieren, müsste der Pflanzenfreund jedes Blatt einzeln rubbeln.