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Ältere Frau greift in den Mund eines Mannes um ihm einen Zahn auszureissen. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt.
Legende: Elle tenait ferme – sie hielt durch! In der Karikatur greift eine Frau in den Mund eines Mannes, um ihm Zähne zu ziehen. Wellcome Library / Lithografie von Honoré Daumier, aus Scenes grotesques, N°4, 1839

Fünfmalklug Sind Männer härter im Nehmen?

Männer sind Memmen, sobald sie ein Wehwehchen haben. Freundinnen, Gattinnen, Geliebte: Viele Frauen kennen nächtliche Einsätze als Krankenschwester am Lager des an Schnupfen Siechenden. Doch stimmt das wirklich? Die Wissenschaft sieht den Schmerz etwas differenzierter.

Wen bringen Gebresten schneller an die Grenze? Drei Männer und drei Frauen nahmen an einem Experiment von Zürcher Schmerzforschern teil. Die Versuche vor dreieinhalb Jahren sollten einen Eindruck vermitteln, wer länger die Zähne zusammenbeissen konnte.

Die «Versuchskaninchen» tauchten beide Hände in eine Schüssel, die mit Eiskugeln gefüllt war – so lange, wie sie konnten. Die zweite Aufgabe: Ein Gerät auf dem Arm des Probanden emittierte Wärme, so dass sich Arm und Hand erhitzten. Beide Tests waren so konzipiert, dass keine Verletzungen entstanden, und wer wollte, brach den Versuch ab.

Die Hormone sind schuld

Das Ergebnis: Im Durchschnitt hielten es die Männer drei Minuten lang im Eiswasser aus, die Frauen nur eine. Und ihnen wurde es bereits bei 48 Grad zu heiss, während die Männer bei 49,5 Grad ausstiegen.

Das Gefühl von Schmerz entsteht, indem die äussere Einwirkung als elektrischer Impuls via Rückenmark an das Hirn gemeldet wird. Dort trifft er auf natürliche Schmerzhemmer. Bei den Frauen schaltet das Hormon Östrogen diese Hemmer aus. Darum empfindet die Frau Schmerzen stärker als der Mann, dessen Testosteron die Hemmer sogar noch verstärkt.

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