Am 27. Februar um fünf Uhr früh, starten die «Lozärner» dieses Jahr die Fasnacht mit «Urknall» und «Fötzeliräge». Doch die Stadt Basel, berühmt für ihre Schnitzelbänke mit politisch-bissiger Rückschau, lässt sich Zeit bis zum «Morgenstraich» am 10. März.
Schuld ist die Religion: Während sich die Innerschweizer bei der Datierung noch an der Fastenzeit vor Ostern orientieren, findet die Fasnacht im reformierten Basel traditionsgemäss mindestens eine Woche nach den katholischen Innerschweizern statt. Und die protestantischen Zwinglianer Zürichs feiern nicht wie alle anderen unter der Woche, sondern starten pünktlich vor dem Wochenende, am Freitag, dem 7. März.
Der fasnächtliche Datensalat grassiert aber in allen Sprachregionen. Nebst der Konfession stossen praktische und finanzielle Gründe hinzu: So plant das bündnerische Roveredo seine Fasnacht rund drei Wochen vor dem nahen Bellinzona. Die Bündner wissen, dass die Tessiner nur so den berühmten Umzug in Roveredo besuchen können. Und überdies möchten in der Schweiz auch tausende Betreiber von Verpflegungsständen und mobilen Fasnachts-Zelten überleben: Sie drängen die Gemeinden, statt gleichzeitig doch lieber nacheinander zu planen. Zur gleichen Strategie rät auch die Verkehrspolizei.