Zum Inhalt springen
Eine grosse Flamme schiesst aus einem Förderturm.
Legende: Hochentzündlich: Überflüssiges Gas wird meist direkt bei den Erdöl-Förderanlagen abgefackelt. Reuters

Fünfmalklug Warum hat Methan so einen schlechten Ruf?

Methan ist ein Hauptbestandteil von Erdgas und gelangt bei dessen Verbrennung als CO2 in die Luft. Doch es tritt auch unverbrannt in die Atmosphäre und dann wirkt es als Treibhausgas – viel stärker als CO2. Seitdem das bekannt ist, steht zum Beispiel die Landwirtschaft in der Kritik.

Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas. Das Gas ist hochentzündlich und galt lange als gefährliches Nebenprodukt bei der Erdölförderung. Öl und Erdgas kommen meist am gleichen Ort vor; beim Bohren in die Tiefe wird das Gas freigesetzt. Weil man mit dem entweichenden Erdgas nichts anzufangen wusste, verbrannte man es gleich vor Ort bei den Bohrtürmen. An langen Rohren, die in den Himmel ragten, wurde es oben entzündet, wie eine Fackel. Auch heute noch wird es zum Teil abgefackelt – dort wo es sich kommerziell nicht lohnt, es abzufangen und zu verkaufen.

Dabei deckt Erdgas – oder eben das Methan – heute gut ein Zehntel des Gesamtenergieverbrauchs unseres Landes. Ob es am Kochherd verbrannt wird, in einer Heizung, in einem Gaskraftwerk oder im Fahrzeugmotor: Aus Methan entsteht bei dieser Verbrennung CO2 und Wasserdampf. So trägt es wie jeder andere fossile Brennstoff zum Anstieg des Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre bei. Doch im Gegensatz zu Benzin, Diesel, oder Heizöl verbrennt Methan quasi sauber, ohne beispielsweise Russ oder Stickoxide.

Vom Acker in die Atmosphäre

Methan kann aber auch unverbrannt in die Atmosphäre gelangen. Insbesondere die Landwirtschaft spielt da eine wichtige Rolle. In Reisfeldern zum Beispiel bilden Mikroorganismen laufend Methan, das gasförmig in die Luft entweicht. Auch in den Mägen von Wiederkäuern wie Kühen und Schafen sind solche Mikroorganismen am Werk: Sie produzieren grosse Mengen von Methan.

Ist das Methan einmal frei in der Atmosphäre, wirkt es dort, wie CO2, als Klimagas – aber mehr als 20 Mal so stark. Deshalb spielt die Landwirtschaft und insbesondere die Nutztierhaltung in der Diskussion um die Klimaerwärmung eine wichtige Rolle.

Meistgelesene Artikel