Hühnerhaut ist ein Relikt aus sehr alten Zeiten, als der Mensch noch fast mehr Tier war als Mensch. Die Hühnerhaut war ein probates Mittel gegen Kälte. Indem sich der Muskel rund um die Haarwurzel verkrampfte, stellte sich das Haar auf. Mit diesem Mechanismus wurde das Haar auf Kopf und Körper bei unseren Vor-Vorfahren zum wärmenden Flausch.
Menschen kriegen im Gesicht keine Hühnerhaut, weil keine Haare auf der Stirn und Nase wachsen. Diese bildeten sich im Verlauf der Evolution zurück, da Haare rund um Augen und Nase bei der Sinneswahrnehmung störend waren. So ist unser Gesicht heute relativ kälteresistent und ist auch im Winter die letzte Körperstelle, die wir verhüllen.
Dennoch haben wir im Gesicht noch schwache Haarwurzel-Muskeln. Manche Menschen spüren deshalb bei feinen Gesichtshärchen eine Hühnerhaut. So ausgeprägt wie an Armen und Beinen ist sie jedoch nicht.