Der Niesreflex wird von den feinen Nerven unserer Nasenschleimhaut ausgelöst. Werden sie durch einen Fremdkörper gereizt, senden sie Impulse aus, die direkt ins verlängerte Rückenmark, ins dort liegende «Nieszentrum», wandern. Dann setzt eine Kettenreaktion ein: Wir atmen reflexartig und tief ein, halten die Luft kurz an, die Atmungsmuskeln von Bauch und Brust ziehen schlagartig zusammen – und schliesslich wird die Luft samt dem gelösten Nasenschleim mit einer Geschwindigkeit ausgestossen, die bis zu 160 Kilometer pro Stunde erreichen kann.
Wenn die Schleimhäute bei einer Erkältung angeschwollen sind, reagiert sie noch empfindlicher und wir niesen noch öfter. Zum Vorteil der Viren, denn damit verteilen wir Millionen von Tröpfchen aus Nasensekret im Raum, über die sie bequem zum nächsten Wirt transportiert werden.
Etwa 25 Prozent der Menschen niesen aber auch, wenn sie plötzlich in helles Licht schauen. Man spricht vom photischen Niesreflex. Wieso das so ist, konnte noch nicht abschliessend erklärt werden. Vermutlich liegen die Nerven der Nasenschleimhaut bei diesen Menschen besonders nah am Sehnerv. So wird durch das Licht irrtümlich der Niesnerv gereizt.