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Fünfmalklug Warum sind wir kitzlig?

Man kann sich noch so zusammenreissen – wird man gekitzelt, zuckt man reflexartig zurück und versucht sich zu schützen. An einigen Stellen ist man auch viel kitzliger als an anderen. Aber wieso ist das so?

Kitzeln in der Wissenschaft

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Die Psychologie unterscheidet zwei Formen von Kitzeln: Knismesis ist das sanfte Kitzeln auf der Haut, wenn sie gestreichelt wird oder eine Feder darüber streicht. Von Gargalesis spricht man bei einer Kitzelattacke – wenn eine oder mehrere Personen eine andere heftig auskitzeln.

Schreien, glucksen, sich krümmen: Bereits Babys, aber auch Affen und Ratten reagieren so, wenn sie gekitzelt werden – an empfindlichen Stellen. Am kitzligsten sind wir an sehr verletzlichen Körperpartien wie Taille, Achseln und Bauch, denn dahinter liegen wichtige Organe. Oder an den Fusssohlen, denn die brauchen wir zum Weglaufen.

Wissenschaftler nehmen an, dass es an diesen Stellen besonders viele Tastrezeptoren gibt. Werden wir dort berührt, reagiert das Gehirn auf den fremden Reiz und signalisiert «Gefahr». Gibt das Gehirn dann nach dem ersten Schock die Entwarnung, erfolgt die Entspannung und entlädt sich durch Lachen. Dies erklärt auch, wieso man sich nicht selbst kitzeln kann, denn man kann sich nicht selbst bedrohen.

«Kitzelig sein» findet also im Kopf statt. Neurologen wissen, dass alle Berührungen in derselben Hirnregion registriert werden – egal ob sie sanft, schmerzhaft oder kitzelig sind. Wie diese dann aber weiter verarbeitet werden und warum man je nachdem mit Lachen oder vielleicht Weinen reagiert, weiss noch niemand. Dies herauszufinden, ist für die Wissenschaft eine ziemlich kitzelige Angelegenheit.

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