83 Kinder befragten die Forscher für ihre Studie. Das erste Mal wurden sie mit drei Jahren befragt – im typischen Alter, aus dem Erwachsene von ihren ersten Erinnerungen berichten. Die Mütter der Dreijährigen sollten ihnen Erinnerungen an bedeutsame Ereignisse der vergangenen Wochen entlocken, ihre Geburtstagsfeier zum Beispiel oder der Besuch im Zoo. Doch wie lange würden sie sich an diese Erlebnisse erinnern können?
Bei der zweiten Befragung waren die Kinder bereits zwischen fünf und neun Jahre alt. Es zeigte sich, dass die Fünf- bis Siebenjährigen noch 63 bis 72 Prozent der Ereignisse wussten. Waren die Kinder schon acht und neun, erinnerten sie sich nur noch an 35 Prozent. Der Prozess des Vergessens findet hauptsächlich im Alter von sieben Jahren statt, schlussfolgern die Forscher der Emory University in Atlanta.
Die Erinnerung kommt mit der Sprache
Obwohl sich die jüngeren Kinder an mehr Ereignisse erinnerten, konnten die älteren viel mehr Details erzählen. Wahrscheinlich helfen die besseren Sprachfähigkeiten den älteren Kinder dabei, sich Dinge verstärkt einzuprägen. Ausserdem konnten sie die Erlebnisse auch einordnen und bewerten. Sich nicht nur an den Geburtstag zu erinnern, sondern auch daran, dass er schöner war als alle bisherigen – diese subjektive Perspektive ist die Voraussetzung, um eine autobiografische Erinnerungen zu formen.
Die Forscher vermuten, dass wir Erinnerungen, die etwa bis ins zehnte Lebensjahr überleben, für immer behalten werden, denn dann sind unsere erzählerischen Fähigkeiten bereits sehr ausgeprägt. Studien dazu sollen folgen.