1053 Meier 2006, 730 Koch 2001 x 901 Züblin 2002 – so würde offiziell ein Kürbis heissen, den Herr Meier 2006 mit einem Gewicht von 1053 Kilogramm geerntet hat. Und die «Eltern» der Riesenfrucht wären die Züchter Koch und Züblin beziehungsweise die Samen jener Kürbisse, die 2001 mit 730 Kilo und 2002 mit 901 Kilo in die Scheune kamen.
Ja, die Kürbis-Zucht ist eine Wissenschaft für sich – vor allem beim «Atlantic Giant», der Riesenkürbis-Sorte, die bei «Wer hat den Grössten?»-Wettbewerben regelmässig vorne liegt. Gezüchtet hat sie vor rund 30 Jahren der amerikanische Landwirt Howard Dill, dessen Familie heute mit Samen von Rekordkürbissen ein lohnendes Online-Geschäft betreibt.
Know-How für gewaltige Kürbisse
Für einen Riesenkürbis braucht es schliesslich die richtigen Erbanlagen. Und Glück, denn dass ein Riese auch wieder Riesenkinder hervorbringt – nein, so einfach ist die Sache nicht. Auch die Grosseltern spielen eine Rolle, weshalb Züchter gerne Hängeregister voller Ahnengalerien anlegen.
Und selbst mit einer Nase für Riesentalent: Für 900-Kilo-Kürbisse braucht es botanisches Wissen – von der Bodenkompostierung über das Anfeilen der Samen bis zur eigenhändigen Bestäubung einer Erfolg versprechenden, weiblichen Blüte.
Ein Weltrekord – doch leider löchrig
Viel Arbeit also auf dem Weg zum Rekord bei einer Frucht, die offiziell zu den Beeren zählt. Den grössten Kürbis hierzulande liess übrigens wirklich ein Gärtner namens Meier wachsen: Exakt 1,0535 Tonnen wog das gute Stück – nur leider hatte es ein Loch, so dass es für Wettbewerbe nicht zugelassen war. Der Grund: Wasserzugabe von aussen könnte das Gewicht verfälschen. Üble-Kürbis-Betrüger schrecken offenbar vor Nichts zurück.