«Wohl was Schlechtes gegessen», brummen manche Zeitgenossen, die sonst kerngesund sind, bei einem Durchfall – und lassen die Erkrankung ohne ärztliche Hilfe abklingen. Dahinter steckt oft eine Infektion durch Listeria monocytogenes – ein Bakterium, das wegen seiner geringen Ansprüche weit verbreitet ist.
Überlebenskünstler im Kühlschrank
Am stärksten vermehren sich Listerien zwar bei Temperaturen von 30 bis 37 Grad, doch sie überleben auch bei 4 Grad – also auch im Kühlschrank. Und weil sie, falls nötig, ihren Stoffwechsel auch ohne Sauerstoff betreiben können, halten sie sich auch in Käse-oder Wurst-Packungen .
Infektionen kommen deshalb immer wieder vor. In Dänemark waren in den vergangenen drei Monaten 15 Menschen betroffen; im Durchschnitt sind es dort 50 pro Jahr. In der Schweiz werden pro Jahr laut dem BAG 40 bis 80 Fälle gemeldet, doch die Dunkelziffer dürfte höher liegen.
Vorsicht für Risikogruppen geboten
Gefährlich kann Listeria monocytogenes Personen werden, deren Immunsystem geschwächt ist – etwa Menschen in hohem Alter oder mit chronischen Erkrankungen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Lungen- oder Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen. Vorsicht sollten auch werdende Mütter walten lassen: Eine Infektion kann das Ungeborene schädigen. Mit Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel (siehe Infobox) lässt sich das Risiko aber stark verringern.