Libanon, ab 1983:
Zur Unterstützung der libanesischen Armee im Bürgerkrieg beschiessen US-Kriegsschiffe im September vom Mittelmeer aus unter anderem Einheiten der Syrer und Palästinenser. Einen Monat später kommen bei einem Selbstmord-Angriff radikaler Schiiten auf eine Kaserne in Beirut 241 US-Marineinfanteristen und 58 französische Fallschirmjäger ums Leben. US-Präsident Ronald Reagan zieht im Februar 1984 die amerikanischen Truppen aus dem Libanon ab. Der Bürgerkrieg dauert noch bis 1990.
Libyen, 1986:
Zehn Tage nach dem Bombenanschlag auf den bei US-Soldaten beliebten Berliner Nachtclub LaBelle greifen amerikanische Bomber Ziele in Tripolis an. Unter den Toten soll sich die Adoptivtochter von Machthaber Muammar Gaddafi befinden. Scheinbar mit einer Schockwirkung: Bis zur Detonation einer Bombe auf einem Pan-Am-Flug über Lockerbie 1988 wurde Libyen nicht mehr mit Anschlägen in Verbindung gebracht. Gaddafi wird 2011 durch einen Volksaufstand gestürzt.
Afghanistan/Sudan, ab 1998:
Nach den Anschlägen der Al-Kaida auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania lässt Präsident Bill Clinton Marschflugkörper auf Lager der Islamisten in Afghanistan und eine Arzneimittelfabrik im Sudan abfeuern. Al-Kaida-Chef Osama bin Laden scherzt später, bei den Angriffen seien nur Kamele und Hühner getötet worden. Historikern zufolge sieht er den Vorfall als Beweis, dass die Amerikaner eine direkte Konfrontation mit seinen Kämpfern scheuen.
Im Oktober 2000 verübt die Islamistengruppe einen Anschlag auf das Kriegschiff USS Cole, bei dem 17 Matrosen ums Leben kommen. Am 11. September 2001 werden bei Al-Kaida-Angriffen in den USA fast 3000 Menschen getötet. Es
folgt der Afghanistan-Krieg, der bis heute anhält.
Irak, 1993 und 2003:
Aus Reaktion auf ein gescheitertes Attentat auf Ex-Präsident George Bush (Senior) lässt Clinton 1993 das Hauptquartier des irakischen Geheimdienstes mit Marschflugkörpern angreifen. Drei Jahre später beschiessen die USA Luftabwehrstellungen im Süden des Landes. Es handelte sich um eine Reaktion auf Angriffe der irakischen Regierung gegen Kurden im Norden des Landes. Die Uno hatte Flugverbotszonen über den Irak ausgerufen.
Amerikanische und britische Flieger bombardieren 1998 vier Tage lang irakische Militäranlagen, darunter Forschungsstätten. Präsident Saddam Hussein hatte sich geweigert, ohne Vorbehalte mit Waffeninspektoren der Uno zusammenzuarbeiten. Er wird 2003 von US-geführten Truppen im Irak-Krieg gestürzt.