Zugegeben, die Story war wortwörtlich eine Ente: Die Ente , die durch den ägyptischen Blätterwald rauschte, war in Wahrheit ein Storch – und sein Peilsender stammte nicht von einer feindlichen Nation, sondern von Forschern, die seinen Reiseweg gen Süden verfolgen wollten. So wie der Geier, den Saudi-Arabien 2011 der Spionage bezichtigte: Er war nicht von Schlapphüten, sondern von der Universität in Tel Aviv mit einem Peilsender ausgestattet worden.
Verdacht zu schöpfen, ist dennoch verständlich, wenn man die zoologische Militärgeschichte kennt. Schon in den 60er-Jahren versuchten Militärs und Spione, Tiere für ihre Zwecke einzusetzen. Zum Beispiel «Acoustic Kitty» – eine CIA-Katze mit eingepflanzten Batterien und Drähten und einer Antenne am Schwanz. Der erste Einsatz endete laut Presseberichten, indem ein Taxi das Tier überfuhr.
Tiere im Kriegseinsatz
Vögel mit Kamera am Leib
Auch Brieftauben dienten der staatlichen Informationsbeschaffung – schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Deutsche Julius Neubronner die Vögel mit einer Minikamera versah und dieses «System» auch der Armee anbot. Doch weil sich die damaligen Hightech-Tauben, anders als heutige Drohnen, kaum steuern liessen, blieb ihnen Kriegsheldentum versagt.
Neben Säugern, Vögeln und anderen Arten dienten auch Meerestiere dem Schutz von Staaten, doch weniger als Spione denn als Aufklärer, Wächter und Minensucher. Im US-Navy Marine Mammal Program waren nicht nur Delfine und Seelöwen im Taucheinsatz, sondern auch Robben oder Grindwale. Zu Angriffszwecken taugten sie freilich allesamt nicht: Das Arsenal an Torpedos ist seit jeher weitaus zuverlässiger und ausreichend zerstörerisch. Und Freunde und Feinde unterscheiden, das kann auch Flipper nicht.