Fight or Flight – Kampf oder Flucht: Das war Jahrtausende lang die Devise unserer Vorfahren. Entweder sie konnten ein Tier erlegen; sonst blieb nur die Flucht. Auf dieses Verhalten hat sich unser Körper im Laufe der Evolution eingestellt und einen geschickten Mechanismus geschaffen: Die «Fight-or-Flight»-Reaktion.
Gerät der Mensch in eine Gefahren- beziehungsweise Stresssituation, veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung der Hormone Adrenalin und Noradreanlin. Das führt dazu, dass das Herz-Kreislauf-System angekurbelt wird. Die Blutgefässe ziehen sich zusammen, das Herz pumpt schneller und die Atmungsfrequenz erhöht sich. Dadurch wird die Muskulatur stärker durchblutet. Die Folge: Ein körperlicher Energieschub, um die Fluchtchancen unserer Vorfahren zu erhöhen.
Fliehen müssen wir heute nur noch selten, doch der Mechanismus ist fest in unserem Körper verankert: In Schock- und Gefahrenmomenten hat die Muskeldurchblutung Vorrang. In anderen – für die Flucht unwichtigen Bereichen – wird die Durchblutung heruntergefahren. Dazu zählt auch die Haut. Das macht sich dann vor allem im Gesicht und am Hals bemerkbar, die weniger stark durchblutet sind. Wir werden blass.