Jeder hundertste Mensch erleidet eine schizophrene Psychose und circa zehn Prozent der Betroffenen begehen Suizid. Eine frühe Erkennung kann unter Umständen lebensrettend sein. Die klassische Diagnose stellt der Arzt mit ausführlichen Gesprächen mit dem Patienten. Dabei achtet er auf typische Symptome wie Wahnvorstellungen oder das Hören von Stimmen, die es nicht gibt. Zusätzlich kommen neurologische Untersuchungen, um andere Erkrankungen wie zum Beispiel einen Hirntumor auszuschliessen.
Nun haben Neuroinformatiker der ETH Zürich ein neues Diagnoseverfahren vorgestellt. Sie untersuchten Hirnbildern von Schizophrenie-Patienten und gesunden Menschen und konnten so drei Schweregrade der Schizophrenie aufdecken, berichtet die Fachzeitschrift «Neuroimage: Clinical».
Neben den erwähnten Symptomen leiden Schizophrenie-Patienten unter Gedächtnisstörungen – und diese konnten die Forscher für ihr Verfahren nützen. Im Hirnscanner mussten die Probanden Gedächtnisaufgaben lösen, indem sie sich Bilder anschauten und merkten. Die Hirnscans wurden dann mit mathematischen Rechenmodellen ausgewertet. Noch ist das Verfahren in einer Testphase. Es fehlen zum Beispiel Untersuchungen, wie gut das Modell den Krankheitsverlauf vorhersagen kann.