Dass die Haut der ersten Menschen in Ostafrika dunkel wurde, hängt mit Pigmenten zusammen, so genannten Melaninen. Produziert die Haut mehr dunkle Pigmente, kann sie die gefährliche UV-Strahlung der Sonne besser absorbieren. So wird verhindert, dass wichtiges Vitamin B (Folsäure) zerstört wird und die Haut Schaden nimmt.
Als die Urmenschen auch Europa und den Rest der Welt zu bevölkern begannen, veränderte sich mit der Zeit auch ihre Hautfarbe. Das hing insbesondere mit der Ernährung und den klimatischen Bedingungen zusammen. In den kühleren nordischen Ländern mit weniger Sonne war die dunkle Haut nicht mehr erforderlich. Sie hatte sogar Nachteile gegenüber heller Haut. Denn helle Haut kann das Sonnenlicht besser aufnehmen, was wiederum die lebenswichtige Vitamin D-Produktion ankurbelt.
Vielfalt dank unzähliger Farbtöne
Der Farbton unserer Haut ist also ein Kompromiss zwischen Sonnenschutz und Sonnenaufnahme. Ein Kompromiss, der während der menschlichen Evolution für die verschiedensten Ausprägungen der Pigmentierung gesorgt hat: Von fast weiss über hell- und dunkelbraun bis hin zu nahezu schwarz. Was dabei ganz sicher nicht vorkommt, ist rote oder gelbe Haut.
Schuld an dieser Verfärbung war im 19. Jahrhundert der wissenschaftliche Versuch, die Menschheit in Rassen einzuteilen. Die Chinesen klassifizierte man – unabhängig von ihrer eigentlichen Hautfarbe – als «gelbe Rasse». Die Indianer erhielten von einem schwedischen Forscher den Namen «homo americanus rubescens», der rötliche Mensch aus Amerika. Dies, weil sich die Ureinwohner gerne mit roten Farben schminkten.