Die Energie-Effizienz von Vögeln im Formationsflug ist noch besser, als bisher angenommen. Die aerodynamischen Vorteile des versetzten Fliegens in V-Formation hatten Wissenschaftler schon lange theoretisch berechnet. Nun haben britische Biologen der University of London eine Methode gefunden, dies auch praktisch zu zeigen: Sie flogen quasi mit.
Die Forscher filmten 14 Waldrappe ( Geronticus eremita ) während 43 Minuten im Flug. Die Kameraaufnahmen belegten, dass die Vögel ihren Flug noch wesentlich feiner aufeinander abstimmen als bisher angenommen.
Jeder Flügelschlag wird ausgenützt
Die Tiere legten eine bemerkenswerte Fähigkeit an den Tag, Wirbelzonen wahrzunehmen oder sogar vorherzusehen. Sie nutzten Auf- und Abwinde und sparen damit zusätzlich Kräfte. Weiter berichten die Biologen, dass die Tiere oft ihre Position wechselte und den Takt ihres Flügelschlages veränderten, um den grössten aerodynamischen Vorteil zu erlangen.
Dabei synchronisierten sie in V-Formation ihren Flügelschlag mit dem ihres Vorgängers, um Aufwinde optimal zu nutzen. Die Biologen vermuten, dass Vögel ihre Bewegungen synchronisieren, um mit den dynamischen Wirbelzonen klar zu kommen, die durch den Flügelschlag anderer entstehen.
Flogen die Waldrappe aber exakt hintereinander, war ihr Flügelschlag gegenläufig. Dies könnte die ungünstigen Effekte von Fallwinden für den nachfolgenden Vogel verringern, mutmassen die Biologen.