Das Besondere an den im Mai in Argentinien gefundenen Skeletten ist ihre Vollständigkeit. Dadurch haben die Forscher ungewöhnlich viele Hinweise auf Grösse und Statur des Dinosauriers. Normalerweise haben Paläontologen bei den ganz grossen Tieren nicht viel mehr als beispielsweise einen Wirbel oder Fragmente eines Beinknochens zur Verfügung.
So kennt man von einem Tier der Gattung Puertasaurus einen Wirbel aus dem vordersten Rumpfbereich; doch der hat immerhin einen Querdurchmesser von knapp 170 Zentimetern und eine Höhe von etwa 105 Zentimetern. Dieser Dinosaurier zum Beispiel könnte mindestens genau so gross wie der jetzt in Argentinien gefundene sein.
Gross, lang oder schwer?
Doch was heisst «der Grösste» ganz genau? Ginge es nach der Höhe, ist der Sieger nämlich ganz klar der Sauroposeidon . Er war zwar nur etwa 28 bis 37 Meter lang, ragte aber mit seinem Giraffenhals gut 18 Meter in die Höhe.
Da kam der sonst für seine Grösse bekannte, Ende der 1980er-Jahre entdeckte, Argentinosaurus nicht mit. Obwohl er etwa 40 Meter lang gewesen sein dürfte und wohl eine Schulterhöhe von etwa acht Metern hatte, konnte sich dieser zu den Titanosauriern gehörende Genosse wahrscheinlich nicht höher als 14 Meter aufrichten. Schuld waren seine langen Halsrippen, durch die er seinen Hals nicht so weit nach oben biegen konnte.
Elefant versus Giraffe
Der Forscher Bernd Herkner, Leiter des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt am Main, findet deshalb für Vergleiche zwischen den Dinosauriern das Gewicht am besten geeignet. «Als grösstes Landtier wird ja heute auch der Elefant genannt und nicht die höhere Giraffe oder die lange Anakonda» sagt er. Und wenn es nach dem Gewicht geht, ist der Neufund aus Argentinien mit seinen 80 Tonnen schon recht imposant.
* Quelle: Senckenberg Naturmuseum Frankfurt/Main