Die Erde ist zu drei Viertel mit Wasser bedeckt – darin unterscheidet sie sich von allen anderen Planeten im Sonnensystem. Doch auf der Urerde vor 4 Milliarden Jahren gab es noch kein Wasser. Damals gab es noch nicht einmal eine feste Oberfläche; Vulkane beförderten permanent flüssiges Gesteinsmaterial nach aussen. Aus der Lava entwickelten sich Gase und vor allem Wasserdampf, der Wolken bildete. Und irgendwann regneten diese Wolken ab.
Der Schauer, der damals herunterkam, muss ungeheuerlich gewesen sein. Er dauerte vermutlich Jahrmillionen. Die ersten Flüsse entstanden, tiefer liegende Gebiete wurden geflutet und die ersten Ozeane formten sich.
So kam jedoch nur die Hälfte des Wassers auf die Erde. Der Rest kam aus dem Weltall. Vermutlich durch Kometen: Die riesigen Brocken bestehen aus Gestein und gefrorenem Wasser und schlugen damals zu Tausenden auf der Urerde ein. Dabei entluden sie ihre Wasser. Der blaue Planet war geboren und das erste Leben konnte entstehen. Fast 1,4 Milliarden Kubikkilometer Ozeane, Flüsse und Seen gibt es heute auf der Erde und liefern Sauerstoff für unsere Atmosphäre.