Blütenpflanzen gab es wohl schon 100 Millionen Jahre früher als bisher vermutet. Wissenschaftler der Universität Zürich fanden in Bohrkernen aus der Nordschweiz fossile Pollen – mit einem Alter, das sie auf etwa 240 Millionen Jahre beziffern, wie sie in der Fachzeitschrift «Frontiers in Plant Science» berichten.
Die Bohrkerne, in denen die Forscher fündig wurden, stammen aus dem Erdzeitalter Trias , das die Zeit vor etwa 252 bis etwa 201 Millionen umfasste. Schon 2004 hatten die Fachleute fossile Pollen in Bohrkernen gefunden, die ähnlich alt waren – aus der Barentssee am Rande des Arktischen Ozeans, also weit nördlich des aktuellen Fundorts. Sie hoffen, nun auch skeptische Fachleute vom Alter der Blütenpflanzen überzeugen zu können.
Diese Gewächse haben sich im Lauf der Evolution aus Pflanzen entwickelt, die heute ausgestorben sind und mit Koniferen, Farnkraut oder Palmenfarnen verwandt waren. Wann genau das geschah, konnte die Wissenschaft bisher nicht nachweisen. Auch die Frage, wie sich die Blüten genau herausbildeten, ist offen: Unter Botanikern sind mehrere Hypothesen bekannt und umstritten.