Im September verlassen die Alpensegler ihre Brutplätze in der Schweiz und ziehen ins tropische Afrika – etwa sieben Monate lang sind sie dann fast ununterbrochen in der Luft. Nur Stopps von wenigen Minuten schliessen die Forscher nicht aus. An Schlafmangel leiden die Alpensegler scheinbar trotzdem nicht. Sensoren stellten in der Nacht eine Abnahme des Flügelschlages fest, die als eine Art Schlaf interpretiert wird.
Weil Fliegen wesentlich aufwendiger ist als Laufen oder Schwimmen, machen die meisten Vögel nach der Jagd oder einer langen Wanderung auf dem Boden oder auf dem Wasser Rast, um zu regenerieren. Die Alpensegler hingegen können sämtliche Körperfunktionen auch im Dauerflug aufrecht erhalten und sind perfekt an ein Leben im Flug angepasst. Sie sind stromlinienförmig, fressen in der Luft Insekten und ihr Flug mit langen Gleitpassagen ist äusserst effizient.
Auch andere Vögel, beispielsweise Albatrosse, können über enorme Strecken fast permanent durchfliegen. Weil sie aber keine geschickten Fischfänger sind, müssen sie zum Jagen und Fressen auf der Wasseroberfläche zwischenlanden. Den bisherigen Weltrekord im Dauerflug hält laut Vogelwarte Sempach eine Pfuhlschnepfe, die in etwa neun Tagen um die 11‘000 Kilometer über Wasser zurücklegte.