Seit Jahren ist sie in Verruf, doch sie wird unvermindert betrieben: Fischerei mit Schleppnetzen am Meeresgrund. Nun haben Forscher die Auswirkungen in der Tiefsee mit einer vergleichenden Studie unter die Lupe genommen.
Sie bestehen aus einem trichterförmigen «Fangsack», der von einem oder mehreren Schiffen gezogen wird. Die maulartige Öffnung des Netzes wird über Gewichte und Schwimmkörper erzeugt. Bei Scherbrett-Grundschlepp-netzen ziehen zwei seitliche Scherbretter das Netz auseinander; sie können Furchen in den Boden ziehen und wirbeln viel Sediment auf.
Laut Untersuchungen des Instituts für Meeres-wissenschaften in Barcelona haben Schleppnetze massive Folgen für das Leben am Boden der Tiefsee. Das Forscherteam untersuchte den 40 Kilometer langen Untersee-Canyon La Fonera vor der Nordostküste Spaniens. Die Schleppnetz-Fischerei findet dort fast nur entlang der Nordseite des Canyons statt; die Südseite wird nur selten so befischt.
Der Vergleich der beiden Tiefseezonen zeigte, dass das Sediment am Meeresgrund in den mit Schleppnetz befischten Gebieten deutlich weniger organisches Material enthält und eine geringere Meiofauna – also kleine Bodenlebewesen – aufweist. Auch die Artenvielfalt war dort laut den Meeresforschern geringer. So kamen zum Beispiel weniger Fadenwurm-Spezies vor.
Die Fischerei mit Grundschleppnetzen ist ein Verfahren, das seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt verbreitet ist. Diese Netze kommen unter anderem für den Fang von Schollen, Seezungen und anderen Grundfischen zum Einsatz. Betroffen ist vor allem der Nordatlantik; aber auch die Nord- und Ostsee, wo auf diese Weise Garnelen und Krabben gefischt werden.
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