Die höchste Windgeschwindigkeit in der Schweiz wurde im Februar des Jahres 1990 auf dem Jungfraujoch gemessen. Während des Orkans Wiebke erreichten die Böen einen Spitzenwert von 285 Stundenkilometern. Gewöhnlich sorgt hierzulande aber ein anderes Phänomen für hohe Windgeschwindigkeiten: der Südföhn. Er verursacht in typischen Föhntälern, etwa im Reusstal, Geschwindigkeiten von 150 Stundenkilometern.
Ein Hochdruckgebiet im Süden und ein Tiefdruckgebiet im Norden Europas bilden die Ausgangslage für dieses Phänomen. Um die Verhältnisse auszugleichen, strömt Luft über die Alpen und verliert beim Aufstieg ihre Feuchtigkeit. So wird sie leichter – und wird auf der Nordseite vom Tiefdruckgebiet als trockene, warme Luft nachgesaugt. Dass der Wind so schnell wird, liegt aber auch an anderen Faktoren, etwa der Form eines Alpentals, die Luftströmungen beschleunigen kann.
Die höchste je registrierte Windgeschwindigkeit weltweit lag bei 408 Stundenkilometern und wurde 1996 während des tropischen Zyklons Olivia auf der westaustralischen Insel Barrow Island gemessen. Schnellere Winde wehen nur noch bei Tornados oder in der Atmosphäre, zum Beispiel im Jetstream, der zwischen 500 und 600 Stundenkilometer schnell ist. Er bläst in einer Höhe von bis zu 18 Kilometer und gleicht globale Unterschiede des Luftdrucks aus. Sie entstehen aufgrund unterschiedlich starker Sonnenstrahlung und Verdunstungsraten, zum Beispiel zwischen Nordpol und Äquator.