Pro Jahr nimmt das Eis in Grönland und der Antarktis um 500 Kubikkilometer ab. Dies ist so viel, wie wenn die Kantone Obwalden und Nidwalden mit einer 600 Meter dicken Schicht Eis bedeckt wären. In der Antarktis sind es 125 Kubikkilometer im Jahr, Grönland ist noch stärker betroffen: Es verliert jährlich 375 Kubikkilometer Eismasse. Zwar entsteht auch immer wieder neues Eis – momentan vor allem im Osten der Antarktis – der Verlust wird aber nicht gedeckt.
Seit 20 Jahren wird die Eisschmelze mit einem speziellen Satellitenmesssystem verfolgt. In dieser Zeit wurde kein solcher Rückgang der Eisfläche verzeichnet wie aktuell; seit 2009 hat sich die jährliche Schmelze sogar verdreifacht.
Wenn die Schmelze in dieser Geschwindigkeit fortschreiten würde, hätte dies einen immensen Anstieg des Meeresspiegels zur Folge. Wie gross dieser wäre, ist nicht abschätzbar, da die Dichte des Eises variiert. Folglich müsste nicht nur das Volumen, sondern auch die Eisdichte an den verschiedenen Stellen bekannt sein.