Der Schweizer Winter 2014/2015 war, gemessen an den 33 Lawinentoten, ein rabenschwarzer. Es gab ungewöhnlich viele Opfer. Ddenn laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos sterben im Durchschnitt jährlich 23 Menschen durch Lawinen. Insgesamt werden 174 Schadenlawinen registriert – Lawinen also, die Sachbeschädigungen verursachen oder Personen verletzen. Deutlich abgenommen hat die Zahl der Opfer, die in Gebäuden oder auf Verkehrswegen von Lawinen erfasst wurden, dank massiverer Bauweisen und Lawinenverbauungen in den letzten 70 Jahren. Seit dem Aufkommen des Wintertourismus‘ in den 1960er-Jahren sorgen jedoch Variantenfahrer und Tourengänger für eine steigende Opferzahl abseits von markierten Skipisten.
Die häufigste Todesursache in einer Lawine ist das Ersticken, da bei einer vollständigen Verschüttung meist nur eine kleine Atemhöhle offen bleibt. Bereits nach 15 Minuten sinkt die Überlebenschance auf etwa die Hälfte. Mit einer Lawinenausrüstung lässt sich die Chance, frühzeitig gefunden zu werden, steigern. Überlebenswichtig bleibt aber trotzdem die genaue Abschätzung der Lawinensituation, bevor man sich in die Gefahrenzone begibt.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Lawinen: weniger riskante Lockerschneelawinen, die sich von einem Punkt aus kegelförmig ablösen, und gefährliche Schneebrettlawinen, bei denen eine ganze Schneedecke ins Rutschen gerät. Letztere können sich zu Staublawinen entwickeln, wenn der Schnee trocken ist, und im steilen Gelände Geschwindigkeiten bis zu 300 Kilometer pro Stunde erreichen. Schneesportler verursachen besonders häufig Schneebrettlawinen im ungesicherten Gelände – 90 Prozent aller durch Lawinen verschütteten Personen haben die Lawine selbst ausgelöst.