Im All wohnen und auf die Erde hinunter blicken: Die Erfüllung dieses Traums ermöglichten die ersten Raumstationen in den 70er-Jahren einigen wenigen Auserwählten. Insgesamt flogen zwölf Raumstationen in der Erdumlaufbahn. Davon waren zehn Stationen bemannt.
Zum ersten Mal gelang das der Sowjetunion 1971. Sie schoss die Saljut 1 ins All, in der während 23 Tagen 3 Kosmonauten lebten. Die Mission endete allerdings in einem Desaster: Bei der Rückkehr auf die Erde erstickte die Besatzung, weil ein Luftventil defekt war. Auf die Saljut 1 folgten weitere Raumstationen der Sowjets und das Skylab der Amerikaner 1973.
Die Raumstation Mir war rund 4594 Tagen bewohnt. Von 1986 bis 2001 im Einsatz, diente sie hauptsächlich wissenschaftlichen Zwecken und war ein grosser Erfolg der russischen Raumfahrt. Zurzeit schweben noch zwei «Allwohnungen» im Orbit: Zum einen die ISS, die mit mehr als 4600 Tagen das am längste bewohnte Objekt im All ist. Sie soll noch bis 2020 benutzt werden. Zum anderen die chinesische Station Tiangong 1, die erst für neun Tage Erdenbürger beherbergte.