In der Schweiz wird weltweit am meisten Schokolade gegessen. 2012 waren es 95‘323 Tonnen an Tafeln, Pralinen, Riegeln, Pulver und vielem mehr – fast zwölf Kilogramm pro Person. Noch grösser war allerdings der Export in die ganze Welt: 103‘897 Tonnen. Der Ruf der Schoggi-Nation, so scheint es, ist intakt. Wohl auch, weil Auslandschweizer die Geheimnisse der Herstellung seit dem 18. Jahrhundert in die ganze Welt hinaus trugen.
Die Bündner Brüder Johann und Daniel Josty eröffneten Anfang des 19. Jahrhunderts in Berlin ein Schokolade-Geschäft. Das «Café Josty» am Potsdamer Platz wurde bis 1930 zu einem wichtigen Treffpunkt für Politiker, Künstler und Schriftsteller.
Weitere «Schweizer» Konditoreien und Schokolade-Fabriken entstanden von London bis St. Petersburg. In Kopenhagen eröffneten die Brüder Cloetta 1862 eine Schokolade-Fabrik und der Chocolatier Karl Fazer 1891 in Helsinki eine Konditorei. Mit Folgen: Die Marke Cloetta-Frazer dominiert noch heute den skandinavischen Markt.
Sogar die berühmte Qualität der belgischen Schokolade hat Schweizer Wurzeln. 1857 eröffnete der Neuenburger Jean Neuhaus in Brüssel eine «Pharmazeutische Konditorei», wo er selbst produzierte Hustenbonbons und eben Schokolade verkaufte. Dass auch die Firma Neuhaus noch heute besteht, liegt an der Finesse seines Enkels Jean Neuhaus: Er erfand mundgerechte Schokolade-Stückchen mit Füllung, die als «Pralinen» die Welt erobern sollten.