Für die muffigen Gerüche im Wein sorgt hauptsächlich das Molekül 2,4,6-Trichloranisol (TCA) – und nicht der Korkzapfen, wie viele meinen. Die chemische Substanz ist schon in kleinen Mengen äusserst geruchsintensiv und lässt uns die Nase rümpfen. Bereits ab einem Milliardstel Gramm pro Liter kann man den typischen Zapfen-Geschmack im Wein riechen.
Das stinkende Molekül kann auf verschiedene Weise in den Wein gelangen; beim Anbau und in der Produktion der Trauben durch Chemikalien oder während des Transports und der Lagerung. Vor allem auf Paletten und im Karton hat es oft TCA, das dann den Korken befällt. Doch nicht nur Korken: Auch Plastik nimmt das muffige Molekül auf. Daher können nicht nur Weine mit Korkverschluss Zapfen bekommen sondern auch Kunststoffzapfen oder Drehverschlüsse, die Plastikabdichtungen haben. Allerdings kommt dies viel seltener vor.
Forschungsergebnisse
Die Forschung war bisher sicher, dass TCA der Hauptgrund für die übelriechenden Weine ist. Dennoch sind nicht alle Rätsel gelöst. Japanische Forscher haben herausgefunden, dass TCA die Nasen von Molchen verstopfen soll. Überträgt man die Resultate auf den Menschen, könnte dies bedeuten: Das TCA blockiert unsere Nasen, sodass der Weinduft stark verzerrt wird. Vielleicht also ist gar nicht der Wein fehlerhaft, sondern die Nase spielt uns einen Streich.